Obsternte in der Slowakei in vollem Gange

Obsternte in der Slowakei in vollem Gange

Nach der Saison der Erdbeeren, Kirschen und Aprikosen sind aktuell Pfirsiche und Pflaumen reif geworden. In vielen slowakischen Obstplantagen werden auch Selbstpflückmöglichkeiten angeboten. Die Pflückenden schätzen dabei nicht nur Frische, hohe Qualität, das schöne Aussehen der Früchte und das Erlebnis dieser Freizeitaktivität an sich, sondern auch den deutlich niedrigeren Preis. So kostet ein Kilo Pfirsiche in den Läden und auf den Märkten durchschnittlich 2,50 EUR, während beispielsweise die Plantage im südslowakischen Nové Zámky pflückreife Pfirsiche für 1,10 EUR anbietet. Jaroslav Kopáč, Leiter der Plantage in Nové Zámky, schätzt die aktuelle Lage ein: „Letztes Jahr haben wir auf einer Fläche von 6,5 Hektar 40 Tonnen geerntet, dieses Jahr erwarten wir 80 bis 90 Tonnen, sodass sich die Pfirsichernte bei uns verdoppelt hat“.

Hilfreich waren die ununterbrochene Bewässerung sowie die in der Plantage extra stationierten Bienen, die beim Bestäuben ausgeholfen haben. Doch bei Weitem nicht überall im Land sind die Ergebnisse so gut – viele Schäden hat der Frost angerichtet, später kamen mehrere Hitzewellen und vor allem Wassermangel sowie Schädlingsbefall hinzu. Auf die ganze Slowakei bezogen sank die Pfirsichernte um 20 %. Auch für die Pflaumen handelt es sich nicht gerade um ein rekordverdächtiges Jahr. Es mangelte ihnen nicht an Sonne, sondern an Wasser. Jakub Mankovecký, Obstexperte der Slowakischen Landwirtschaftsuniversität Nitra, betont: „Die Trockenheit hat eine niedrigere Ausbeute beim Destillieren zur Folge, da die Pflaumen schlichtweg weniger Saft enthalten. Aber für den direkten Verzehr oder zum Einkochen sind sie problemlos verwendbar.“

Auch wenn die Ernte auf etwa 80 % des Durchschnitts gefallen ist und die Kosten für den Schutz, die Energie oder Bewässerung steigen, werden die Obstbauern ihre Preise nur minimal anheben. Marián Varga, Vorsitzender der Union der Obstbauern der Slowakischen Republik, rechnet damit, dass der Preis höchstens um 5 % ansteigt. Es werde Anbieter geben, die ihre Preise gar nicht anpassen, andere werden es maßvoll tun müssen. Er appelliert zudem an die Verbraucherinnen und Verbraucher, auch die eventuell kleineren oder nicht so schönen Früchte zu akzeptieren, denn auch dieses Obst sei genauso nahrhaft und schmackhaft.

Quelle: Správy RTVS

Kay Zeisberg; Foto: TASR

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