Tag der Freiheit und Demokratie: Festival und RTVS-Konzert gegen Gewalt

Tag der Freiheit und Demokratie: Festival und RTVS-Konzert gegen Gewalt

Der gestrige Donnerstag, 17. November war in der Slowakei ein Feiertag – der Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie. Er erinnert an die Wende im Ostblock, an die sanfte oder samtene Revolution in der damaligen ČSSR 1989. Der 17. November ist zugleich auch der Weltstudententag. Er wurde 1941 in London ausgerufen und gemahnt an die Studentenproteste in Prag gegen die deutsche Besetzung der Tschechoslowakei im Jahre 1939, die Todesopfer und Deportierungen in Konzentrationslager zur Folge hatten. Auf die Studentenproteste und Massendemonstrationen von 1989 in Prag und Bratislava sowie vielen weiteren Städten, die das kommunistische System anfangs ebenfalls gewaltsam aufzulösen versuchte, glücklicherweise ohne Todesopfer, folgte der rasche Zerfall des alten Machtapparats und eine Zeit des Auf- und Umbruchs. Nun, nach 33 Jahren Demokratie, vereinte das Festival gegen Gewalt am Donnerstag (17.11) kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen und Institutionen im Zentrum der slowakischen Hauptstadt. Unter dem Banner des Festivals fanden verschiedene Konzerte sowie ein internationales Mitteleuropa-Forum statt. Die Aktionen wurden u.a. von den Kultur- und Musikfestivals Pohoda und Konvergencie und weiteren Trägern, darunter das Slowakische Nationaltheater und die Stadt Bratislava, organisiert. Die Organisatoren betonten, dass sie neben der Botschaft der Sanften Revolution gemeinsam gegen die nach wie vor bedrohliche Intoleranz und die daraus resultierende Gewalt auftreten wollten.

Die öffentlich-rechtliche Radio- und Fernsehanstalt der Slowakei RTVS veranstaltete im großen Konzert- und Sendesaal der Rundfunkpyramide bei freiem Eintritt ein Benefizkonzert für die Ukraine. Der Schauspieler Vladimír Jedľovský verlieh der medialen Ankündigung seine Stimme:

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Alle Zuhörerinnen und Zuhörer waren aufgefordert, mit ihrem Konzertbesuch und ihren Spenden mitzuhelfen. Die Initiatorin und Dramaturgin Eva Reiselová sagte über das künstlerische Anliegen:

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„Alle, die bei dem Konzert auftreten, haben absolute Freiheit dahingehend erhalten, was sie aufführen werden. Niemand hat ihnen aufgetragen, was sie spielen, singen, rezitieren sollen. Sie treten ohne Honorar auf und zwar damit, was sie selbst dem Publikum im Saal, den Hörerinnen und Hörern an ihren Radios oder den Followern im Onlinestream mitteilen wollen.“

Bekannte slowakische Künstlerinnen und Künstler, darunter Lucia Vráblicová, Vladimír Jedľovský, Zuzana Mojžišová, Miki Skuta, Stano Palúch, Rasťo Andris, Soňa Horňáková, Mária Gavalová, Tomáš Boroš, Ivan Šiller, Matúš Wiedermann, Imrich Szabo, der Kinderchor Superar und der Kinder- und Mädchenchor des Slowakischen Rundfunks sowie Mitarbeitende und Freunde des Kultursenders Rádio Devín unterstützten auf der Bühne die Ideen von Humanismus und Empathie. Das Konzert wurde live übertragen und im Web gestreamt. Mit den per SMS gesammelten Spenden wird die Organisation „Človek v ohrození – Mensch in Gefahr“ im Rahmen einer breit angelegten und weiter laufenden Aktion den unter dem Druck des russischen Angriffskrieges stehenden Menschen in der Ukraine helfen, die Auswirkungen des bevorstehenden Winters zu mildern, betonte RTVS auf seiner Webseite. Die Höhe der gesammelten und eingesetzten Hilfsgelder wird Mitte Februar 2023 bekanntgegeben.

Quelle: TASR, RTVS Rádio Devín

Rádio Devín - Benefizkonzert 17.11.2022

Kay Zeisberg; Foto: RTVS

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