Obwohl die Hoteliers und Gastronomen in der Hohen Tatra noch vor einem Monat nach der sogenannten „Goldenen Woche“ eine positive Bilanz ziehen konnten, sieht nun die gegenwärtige Wintersaison für sie weniger rosig aus. Die Besucherzahlen in den Tatra-Skigebieten lagen in der Weihnachtszeit höher als erwartet, doch wie es scheint, konnte dieser Trend kaum fortgesetzt werden. Slowakische Touristen gibt es nach wie vor genug, allerdings kommen nur wenig Gäste aus dem Ausland in die Tatra.
Etwa im Skigebiet Bachledka, nahe der polnischen Grenze, sind die Besucherzahlen besser als im vorigen Jahr. Zurückgekehrt sind gerade viele Touristen aus Polen, hinzu kommen auch Gäste aus Ungarn oder Tschechien. Im Vergleich zu den Besucherzahlen vor der Covid-19-Pandemie sieht die Lage jedoch schlechter aus, denn ihren Weg in die Tatra finden kaum noch Touristen aus dem fernen Ausland. Eine Rolle spiele dabei laut Marcela Lauková vom Klub der Incoming-Reisebüros der Ukraine-Krieg. Die Hohe Tatra ist nur etwas mehr als 150 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt: „Einen der Hauptgründe, wieso wir höchstwahrscheinlich nicht an die Zahlen von 2019 herankommen werden, stellt der Krieg in unserem Nachbarland dar. Dieser wirkt sich sehr negativ auf das Interesse ausländischer Touristen an der Slowakei aus.“
Die nationale Tourismusorganisation Slovakia Travel versucht, dem Fremdenverkehr im Land zu helfen und wirbt etwa in Israel oder in den Golfstaaten um neue Touristen. Ihrem Generaldirektor Václav Mika zufolge seien dabei keine hohen Besucherzahlen zu erwarten, allerdings handle es sich um Gäste, die sich eher für einen längeren Aufenthalt entscheiden würden, was sich auf die Zahl der Übernachtungen auswirken sollte. Besonders gefragt sind solche Gäste in den Kurorten, denn in slowakischen Heilbädern mangelt es gegenwärtig an heimischer Klientel. Außer dem Tatra-Gebirge sind es gerade die Heilbäder, mit denen die Slowakei seit Jahren im Ausland wirbt. Wertvolle touristische Ziele stellen ebenso zahlreiche Höhlen, Mineralquellen und neun slowakische Nationalparks dar. Immer häufiger werden auch geologisch interessante Stätten von Touristen besucht.
Quelle: RTVS
