Geplanter Nationalpark Podunajsko in der Diskussion

Geplanter Nationalpark Podunajsko in der Diskussion

Das Umweltministerium hat vor, auf dem Gebiet der Slowakei einen neuen Nationalpark auszurufen. Es würde sich um den zehnten Nationalpark des Landes handeln und zugleich den ersten, der nicht in einem Gebirge liegen würde. Der geplante Nationalpark Podunajsko (Donauauen) könnte 18.000 Hektar umfassen und an ähnliche Schutzgebiete in den Nachbarländern Österreich und Ungarn anschließen. Momentan liegt ein entsprechender Gesetzentwurf im Nationalrat vor. In diesem Gesetz soll das Umweltministerium verpflichtet werden, bis zum 30. April 2024 den neuen Nationalpark Podunajsko auszurufen.

Der Slowakische Fischereiverband hat dazu am Donnerstag (9.3.) erklärt, mit dem Vorhaben des Umweltministeriums einverstanden zu sein und es zu unterstützen. Der Vereinssekretär Bohuš Cintula hat insbesondere potenzielle Vorteile des Nationalparks unterstrichen: „Es handelt sich in erster Linie um die Vereinheitlichung der Regeln für die Fischer, aber auch um den Ausbau der erforderlichen Infrastruktur, zu der unter anderem Slip-Rampen für die Fischerboote, legale Zugänge zu Wasserflächen sowie bewachte Parkplätze zählen.“

Staatssekretär Michal Kiča betont in diesem Zusammenhang, dass die private Fischerei durch das Vorhaben nicht beeinträchtigt werden sollte – ganz im Gegenteil, im Rahmen des Nationalparks soll in der Nähe der Gemeinde Číčov auch eine Fischanzuchtanlage entstehen. Das Projekt wird mittlerweile auch von den betroffenen Selbstverwaltungsregionen Bratislava und Trnava sowie etlichen anliegenden Gemeinden unterstützt.

Weniger Anklang findet es hingegen bei der Landwirtschaftsbranche. Auch das Landwirtschaftsministerium sieht die Entstehung eines neuen Nationalparks skeptisch. Es weist darauf hin, dass die Slowakei bereits jetzt relativ große Flächen dem Naturschutz widme. Die neun bestehenden Nationalparks nehmen 7,5 Prozent der Landesfläche ein, in Tschechien seien es lediglich 1,5 % und in Deutschland 2,6 %. Das slowakische Landwirtschaftsministerium schließt sich den Sorgen der Agrarkammer der Slowakei und der lokalen Landwirte aus der Region Schüttinsel wegen zu erwartender Umweltauflagen an und appelliert an das Umweltministerium, ernsthafte Gespräche zu führen. Strengere Umweltvorgaben könnten die Wirtschaftlichkeit einiger Landwirtschaftsbetriebe beeinträchtigen und die Ausrufung eines neuen Nationalparks dürfe „...kein Werk des Zufalls sein.“

Quelle: TASR / Správy RTVS

Kay Zeisberg, Foto: TASR

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