Neuheit auf dem Immobilienmarkt könnte Erschwinglichkeit von Wohnraum verbessern

Neuheit auf dem Immobilienmarkt könnte Erschwinglichkeit von Wohnraum verbessern

Entgegen der allgemeinen Teuerung sind die Immobilienpreise in den letzten Monaten eher gesunken, dennoch haben die Baufirmen Probleme, neue Wohnungen zu verkaufen. Neben diversen Marketingmaßnahmen wie Aktionen und Rabatten kam noch eine andere Neuerung erstmals auf den slowakischen Markt – die sogenannte Hypomiete. Experten sind sich darin einig, dass Eigentumswohnungen langfristig günstiger sind als das lebenslange Wohnen zur Miete. Anders stellt sich dies allerdings dar, wenn es um die Verfügbarkeit der Immobilien geht. Der Immobilienexperte Viktor Obtulovič erklärte im Gespräch mit RTVS das neue Produkt Hypomiete: „Das neue Produkt wurde vom größten Bauträger eingeführt. Es richtet sich an potenzielle Kunden, die momentan Probleme haben, ihre gewünschte Eigentumsimmobilie zu finanzieren, da die Zinssätze allein im letzten Jahr um circa 400 % gestiegen sind. Praktisch bedeutet das, dass sich die Verfügbarkeit von Eigentumsimmobilien verschlechtert hat. Aktuell hat sie einen Zehn-Jahres-Tiefpunkt erreicht. Die Hypomiete bedeutet, dass der Kunde die gewünschte Immobilie nicht kauft, sondern mit dem Bauträger einen befristeten Mietvertrag abschließt. In diesem Zeitraum zahlt er Miete in Höhe eines 1-Prozent-Zinses bei einer Standard-Hypothek. Würde man also für den Kauf einer Einraumwohnung einen Kredit in Höhe von 120.000 Euro aufnehmen, wären das im Monat 375 Euro plus Energiekosten, was insgesamt eine Summe ergibt, die einer klassischen Marktmiete entspricht. Allerdings zahlt man da eben nicht den Grundwert ab.“

Die Erschwinglichkeit von Immobilien für Menschen ohne hohes Einkommen ist bei der Hypomiete ein Vorteil. Zugleich ist das Modell aber auch mit gewissen Risiken behaftet. Weiter Viktor Obtulovič: „Der größte Nachteil wäre, dass der Mieter seine Immobilie nach seinen Vorstellungen einrichtet, dann aber eine unvorhergesehene Situation eintritt – wie zum Beispiel Jobverlust, Scheidung oder Ähnliches – und er hat nicht genug Finanzmittel für den Erwerb der Immobilie. Dann bleibt die Einrichtung in der Wohnung und der Mieter verliert das darin investierte Geld, was bei einer überdurchschnittlichen Einrichtung auch beträchtlich sein kann. Das ist ein gewisses Risiko. Aber ich halte dieses neue Angebot für einen guten Schritt, den meiner Meinung nach künftig auch weitere Bauträger umsetzen werden, die es sich leisten können, ihre nicht verkauften Portfolioposten auf diese Art und Weise zu besetzen. Sie müssen dadurch die Kaufpreise nicht senken, die bleiben stabil. So können die Bauträger besser auf die momentane Situation am Markt reagieren.“

Quelle: Správy RTV (Radoslav Šebo)

Kay Zeisberg, Foto: TASR

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