Schwimmende Vogelinseln sollen bedrohte Vogelarten retten

Schwimmende Vogelinseln sollen bedrohte Vogelarten retten

Anlässlich des Weltwassertages am 22. März hat die slowakische Naturschutzorganisation Štátna ochrana prírody zwei schwimmende Vogelinseln auf der Wasseroberfläche des Wasserreservoirs Sĺňava beim westslowakischen Piešťany zu Wasser gelassen. Das einzigartige Projekt wird die ursprünglichen Nistplätze bedrohter Vogelarten ersetzen. Darüber informierte der Leiter der Projektabteilung Michal Adamec: „Konkret hoffen wir, dass hier die bedrohte Flussseeschwalbe nisten wird.“

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschwanden Dutzende von Flussinseln im Váh-Becken durch den Bau von Dämmen und die Regulierung der Wasserströme. Die darauf nistenden Wasservögel verloren so ihren natürlichen Lebensraum. Als Folge der Veränderungen kam es zu einem drastischen Rückgang der Bestände bis hin zum vollständigen Aussterben einiger Wasservogelarten. So starb die Zwergseeschwalbe in der Slowakei aus, die Flussseeschwalbe kam an den Rand des Aussterbens und der Bestand an Watvögeln der Kiesschwemmungen – der Flussregenpfeifer und der Flussuferläufer – gingen stark zurück.

Dies veranlasste die staatliche Naturschutzorganisation, in Zusammenarbeit mit der Organisation SOS/Birdlife Slovensko nach Wegen zu suchen, um die Bedingungen für gefährdete Wasservogelarten zu verbessern. Dank Mitteln aus dem operationellen Programm Umweltqualität wurden zwei schwimmende Vogelinseln auf dem Wasserreservoir Sĺňava installiert, die anderen vier sind für ein weiteres Wasserreservoir auf dem Fluss Váh – Kráľová - bestimmt. Sie sind 15 mal 19 Metern groß, aus einer Stahlbetonkonstruktion gebaut und mit Flusskies bedeckt. Durch einen speziellen Zaun sind sie vor Fressfeinden geschützt. An dem Transport und der Verankerung an genau bezeichneten Stellen war das Zweigwerk des staatlichen Wasserversorgungunternehmens Povodie Váhu beteiligt. Laut dessen stellvertretendem Direktor Stanislav Bilčík handelt es sich um ein einzigartiges Projekt. Die Inseln sind unter der Oberfläche verankert, die Befestigungsmethode ermöglicht es ihnen, auch größeren Schwankungen des Wasserspiegels standzuhalten.

Laut dem Verwaltungsdirektor des Landschaftsschutzgebiets Kleine Karpaten Peter Puchala ist Sĺňava ein Vogelschutzgebiet: Es gibt dort eine natürliche Vogelinsel, aber die einzelnen Artenpopulationen werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Deshalb haben wir uns entschieden, mit einer solchen Maßnahme den Bestand an Flussseeschwalben zu verbessern.“

Beide künstlichen Inseln befinden sich in der Schutzzone der Vogelinsel in einem Abstand von bis zu 100 Metern.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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