Logistikunternehmen kämpfen mit Personalmangel bei Wochenendarbeit

Logistikunternehmen kämpfen mit Personalmangel bei Wochenendarbeit

In der Slowakei gibt es immer mehr Jobangebote für Wochenendarbeit. Jedoch ist die Bereitschaft der ArbeitnehmerInnen zur Leistung von Überstunden geringer als in der Vergangenheit. Ein Logistikunternehmen in Nitra mit mehr als 2.500 Mitarbeitern hat erst im Herbst eine dritte Arbeitsschicht eingeführt. Nun sucht man hundert neue Mitarbeiter für die Wochenendschicht. Günstige Konditionen sollen vor allem Studierende, Selbstständige oder Mütter in der Karenz anlocken, sagt der Leiter der Personalabteilung des Unternehmens, Peter Halmeš: „Das Gehalt dafür bewegt sich fast in der Höhe unseres regulären Vollzeitgehalts. Der Grund liegt darin, dass wir tariflich recht hohe Zuschläge haben. Dazu genießen die Wochenendbeschäftigten bei uns die gleichen Vergünstigungen wie reguläre Mitarbeiter.“

Auch das Autowerk in Nitra sucht für Wochenenden weitere 300 Mitarbeiter. Grund sei die wachsende Nachfrage nach Fahrzeugen und die Notwendigkeit, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unserer Kollegen heute zu gewährleisten. Reguläre ArbeitnehmerInnen sind immer weniger bereit, auch am Wochenende zu arbeiten, obwohl dies einige Arbeitgeber in der Slowakei noch immer erwarten. Eine Lösung könnte eine weitere Öffnung des slowakischen Arbeitsmarkts für Arbeitskräfte aus dem Ausland darstellen, so der Ökonom Vladimír Baláž von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften: „Solche Arbeiten sind auch typisch für einige Dienstleistungen, insbesondere die Gastronomie und auch für das Gesundheitswesen. Die Anforderungen für Arbeit am Wochenende werden in Zukunft sicherlich weiter zunehmen. Allerdings ist der Arbeitsmarkt zurzeit sehr angespannt. Deshalb ist es nicht leicht, Mitarbeiter zu finden, die zur Arbeit in der Nacht oder an Feiertagen bereit sind.“

Derzeit gibt es in der Slowakei fast 80.000 offene Stellen, die meisten davon im Westen des Landes. In der industriellen Produktion oder der Logistikbranche kämpft man bereits seit Längerem mit einem Arbeitskräftemangel. Deshalb wird der Ruf nach Maßnahmen lauter, um Arbeitskräfte aus dem Ausland anzulocken. Aktuell arbeiten etwa 90.000 Ausländer in der Slowakei. Die Arbeitslosigkeit liegt derzeit bei 5,5 Prozent

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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