Am zweiten August wird in der Slowakei seit 2005 der Holocaust-Gedenktag für Roma begangen. An diesem Tag gedenkt man man der fast 3 000 Roma-Männer, -Frauen und -Kinder, die in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ums Leben kamen.
Während des Zweiten Weltkriegs starben rund 500 000 Roma, die aus ethnischen Gründen verfolgt wurden und rassistisch motivierter Gewalt ausgesetzt waren. Diese Zahl entsprach damals mindestens einem Viertel der gesamten Roma-Bevölkerung in Europa.
Laut einer Volkszählung aus dem Jahr 1938 lebten in der Slowakei mehr als 26 000 Roma, die tatsächliche Zahl dürfte Schätzungen zufolge doppelt so hoch gewesen sein. Sie wurden hierzulande auf verschiedene Weise verfolgt. Zunächst wurde versucht, sie von ihrer nomadischen Lebensweise abzubringen. Später, während der direkten Besetzung der Slowakei durch NS-Deutschland, ging man brutaler vor. Unter anderem wurde ein Internierungslager für Roma in der westslowakischen Stadt Dubnica nad Váhom eingerichtet. Dort wurden nach dem Ausbruch einer Typhusepidemie am 23. Februar 1945 alle kranken Roma ermordet. Zu Morden kam es an mehreren Orten in der Slowakei, darunter in Kremnička, Zvolen und Brezno. Es wird geschätzt, dass dem Holocaust in der Slowakei insgesamt rund eintausend Roma zum Opfer fielen.
Vor acht Jahren erklärte das EU-Parlament den zweiten August zum Europäischen Roma-Holocaust-Gedenktag. Diesen beging man am Dienstag (1.8.) in der ostslowakischen Stadt Hanušovce nad Topľou. An der Veranstaltung bei einer Gedenktafel auf dem Gelände des Bahnhofs nahm auch der Regierungsbevollmächtigte für Roma-Gemeinschaften Ján Hero teil. Er sagte: „Ich bin sehr froh, dass wir heute hier am Bahnhof in Hanušovce nad Topľou der Opfer gedacht haben, die in Arbeitslagern in Hanušovce sowie in den umliegenden Dörfern interniert waren und unter grausamen Bedingungen diese Eisenbahnlinie gebaut haben. Es ist vielleicht auch eine Botschaft an Menschen, die oft auf dieser Strecke zwischen Prešov und Strážske unterwegs sind, sich zu erinnern und bewusst zu machen, unter welchen Bedingungen und Umständen diese Bahnstrecke errichtet wurde."
Eine Gedenkveranstaltung unter der Teilnahme des Regierungsbevollmächtigten für Roma-Gemeinschaften findet am heutigen Mittwoch (2.8.) auch am Holocaust-Mahnmal für Roma in der südslowakischen Gemeinde Slatina statt.
Quelle: TASR