Kampf gegen den Klimawandel: Gründächer auch in der Slowakei im Vormarsch

Kampf gegen den Klimawandel: Gründächer auch in der Slowakei im Vormarsch

Die aktuelle Hitze- und Trockenperiode in der Slowakei hält bereits seit Wochen an und noch immer ist kein Ende in Sicht. Um in urbanen Umgebungen eine Abkühlung zu erreichen, spielt das Stadtgrün eine wichtige Rolle. Im Falle von Gebäuden können dabei auch sogenannte Gründächer helfen. Sie können die Temperatur in Innenräumen um mehrere Grad abkühlen und reduzieren den Staub, verringern den Lärm und erhöhen die Luftfeuchtigkeit in der unmittelbaren Umgebung.

Auch auf einem Universitätsgebäude in Nitra wurde im Frühjahr ein Gründach mit Bewuchs aus Mauerpfeffer errichtet. Es soll auch für die Forschung genutzt werden. Bereits die ersten Messungen mit einer Wärmebildkamera haben bestätigt, dass seine Oberfläche deutlich kühler ist als die benachbarten Asphalt- und Kiesflächen – nämlich um fast die Hälfte. Dazu der Leiter des Instituts für Landschaftsarchitektur an der Slowakischen Landwirtschaftsuniversität SPU in Nitra, Attila Tóth.

„Dank der Evapotranspiration, der Pflanzenatmung und damit der Tatsache, dass es sich um ein lebendes Material handelt, ist die Oberfläche selbst kühler, und wenn die Oberfläche kühler wird, kann sich auch das Gebäude oder die Innenräume bis zu einem gewissen Grad abkühlen.“

Begrünte Dächer sind in der Slowakei auf dem Vormarsch und können derzeit auch mithilfe von Geldern aus den EU-Fonds angelegt werden. Auch die Stadt Nitra wird darauf zurückgreifen. Sie will auf zwei Gebäuden, unter ihnen auch jenes der Stadtverwaltung, ein Gründach errichten. Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf etwa 300 Tausend Euro. Sollte die Finanzierung genehmigt werden, rechnet man mit einer Fertigstellung des Gründachs Anfang nächsten Jahres. Marek Hus vom Institut für Landschaftsarchitektur der SPU in Nitra sieht ein großes Potenzial für Gründächer, vor allem in dicht verbauten Räumen:

Es ist ein wünschenswertes Element der grünen Infrastruktur, vor allem in Städten, in zentralen städtischen Gebieten, wo es sehr wenig Platz für die Anlage neuer Grünflächen gibt.“

Ähnlich wie grüne Dächer wirken auch grüne Fassaden und vertikale Gärten. Diese sind einfacher zu errichten und bestehen hauptsächlich aus Kletterpflanzen. Laut Attila Tóth haben sie auch eine gewisse Isolierfunktion, das heißt sie können die Wand von außen kühlen. Und wohl nicht zuletzt sind sie auch ästhetisch ansprechend, reduzieren Lärm und Staub und tragen zur Artenvielfalt bei.

Quelle: STVR
Jürgen Rendl; Foto: TASR

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