Am 8. Mai hat man slowakeiweit an das Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert. Staatspräsident Andrej Kiska nahm an der Gedenkfeierlichkeit im ostslowakischen Kalinov teil. Diese Ortschaft wurde 1944 als erste auf slowakischem Gebiet von der Roten Armee befreit. Dabei warnte das Staatsoberhaupt, dass man die alten Fehler nicht wiederholen dürfe und die Gesellschaft ihre Gleichgültigkeit gegenüber Hass ablegen und Zivilcourage zeigen müsse: „Man muss die Hass-Äußerungen gegenüber anderen Menschen - sei es wegen ihrer Hautfarbe, oder Religion - so schnell wie möglich unterbinden. Der zweite Weltkrieg zeigt uns, was passiert, wenn man den Hass wachsen lässt."
Dies sei Kiska zufolge vor allem deshalb wichtig, weil Menschen mit faschistischer Mentalität wieder selbstbewusst öffentlich auftreten und eine immer größere Unterstützung finden. Der Präsident betont: „So wie auch die ursprünglichen Faschisten, stellen sich ihre heutigen Nachfolger, auch wenn sie diese Bezeichnung selbst ablehnen, in die Rolle der einzigen Beschützer der Kultur oder des Glaubens. So wie auch in der Vergangenheit nutzen sie Angst und Vorurteile aus, um an die Macht zu kommen und die Demokratie zu zerstören."
Die Ortschaft Kalinov wurde am 21. September 1944 befreit. Entgegen der ursprünglichen Strategie traf die sowjetische Armee dort schneller ein als die restlichen Einheiten, die in den Kämpfen am Duklapass verwickelt waren, erklärt Peter Holík vom Militärhistorischen Museum in Svidník: „Das slowakische Gebiet sollte von Ungarn und Polen aus befreit werden. Die Wende kam am 29. August 1944, als der Slowakische Nationalaufstand ausgebrochen ist. Die Sowjetunion hat sich für eine direkte militärische Hilfe entschieden, weshalb der Plan der Ostkarpatischen Operation ausgearbeitet wurde."
Am 21. September 1944 kam es somit im Kreis Medzilaborce zum ersten Mal in der Slowakei zum Rückzug der Nazi-Truppen. Zug um Zug wurde dann die ganze Tschechoslowakei befreit.
Quelle: RTVS, TASR
