Elektroautos noch immer rare Erscheinung

Elektroautos noch immer rare Erscheinung

Für rund 20.000 Euro kann man sich bereits in der Slowakei ein neues Elektroauto besorgen. Außerdem bekommt man zusätzlich eine Förderung vom Staat in einer Höhe von bis zu 5.000 Euro, denn auch in der Slowakei wird allmählich der Erwerb von umweltfreundlicheren PKWs gefördert. Die Regierung möchte, dass bis 2030 jedes dritte neue Fahrzeug ein Elektroauto ist. Derzeit liegt dieses Ziel noch weit entfernt, denn Elektroautos sind auf slowakischen Straßen eine Seltenheit. Bis Ende 2016 wurden lediglich 306 solcher Fahrzeuge registriert. 2017 gibt es, auch dank der staatlichen Förderung, mehr Interesse an den E-Autos, doch von einem Boom kann kaum die Rede sein. Im ersten Halbjahr wurden 280 Elektroautos verkauft. Fünf Millionen Euro stehen insgesamt bis zum Ende des Jahres zur Verfügung, um die Elektromobilität zu fördern. Die slowakischen Autofahrer haben bis jetzt ungefähr ein Fünftel der Gelder genutzt. Laut Ján Pribula vom Slowakischen Verband der Automobilindustrie hat man sich von der eingeführten Förderung zu viel erwartet: „Die Erwartungen, dass man bis zu 1.000 Elektroautos in einem Jahr verkaufen könnte, haben sich als zu optimistisch gezeigt. Wir haben mit rund 500 Fahrzeugen gerechnet, mal sehen, ob wir diesen Wert erreichen werden."

Am Verkehrsministerium bewertet man das Förderungsprojekt dennoch positiv, denn es soll gleichzeitig auch die Öffentlichkeit über die Vorteile der Elektromobilität informieren. Es zeigt sich aber, dass die Slowaken sehr konservativ sind, was den Autoverkehr anbelangt und ihnen Innovationen weniger bedeuten als der Preis der Fahrzeuge. Geht es nach dem Direktor des Slowakischen Verbands für Elektromobilität, Peter Ševce, wäre es hilfreich, wenn die Menschen tagtäglich mehr Elektroautos auf den Straßen begegnen könnten: „In der Slowakei fehlt es an Führungsfiguren, die mit einem Beispiel vorangehen würden. Fährt jemand von der Regierung mit einem Elektroauto, stellt jemand solch ein Vorbild dar?"

Um das öffentliche Bewusstsein zu steigern, könnten laut Ševce etwa die Selbstverwaltungen Umweltzonen einführen oder weitere Ladestationen einrichten.

Quellen: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: Flickr.com/Karlis Dambrans

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