Neue Lokomotiven auf slowakischen Schienen

Neue Lokomotiven auf slowakischen Schienen

Seit 10. Dezember gilt für die Bahn ein neuer Fahrplan. Die Zugverbindungen auf der Hauptader zwischen Bratislava und Žilina werden schneller, bei den Expresszügen um 15 Minuten. Der Grund: auf der Strecke wurde die Maximalgeschwindigkeit auf 160 km/h erhöht. Um die renovierte Strecke auch effektiv nutzen zu können, schickt die Slowakische Eisenbahngesellschaft ZSSK neue Siemens-Vectron-Lokomotiven auf die Schienen. Generaldirektor der ZSSK, Filip Hlubocký zufolge gäbe es hierbei keine bessere Wahl: „Es ist momentan wahrscheinlich die modernste und hochwertigste Maschine in Europa. Sie wird von rund 30 Eisenbahnunternehmen genutzt. Da es sich um eine Multisystem-Lokomotive handelt, kann sie in 17 Ländern der EU eingesetzt werden."

Dies ist besonders wichtig, wenn man Verbindungen mit Nachbarländern, vor allem mit Tschechien, Polen, Österreich oder Ungarn betreiben will. Zwischen der Hauptstadt und dem nordslowakischen Žilina werden die Züge künftig im Stundentakt verkehren. Für die rund 200 Kilometer werden sie 1 Stunde und 52 Minuten benötigen. Bis in die Ostslowakei reichen jedoch die modernisierten Gleise nicht und auf der Strecke nach Košice wird noch gebaut. Auch deswegen beträgt die Zeitersparnis bei der Reise zwischen den zwei größten Städten des Landes gegenwärtig nur sieben Minuten. Die staatliche ZSSK hat die insgesamt zehn neuen Lokomotiven nicht gekauft, sondern für 10 Jahre gemietet. Von der oppositionellen Partei OĽaNO wird diese Entscheidung als unrentabel kritisiert. In der Partei sei man davon überzeugt, dass statt des 60 Millionen Euro teuren Anmietens neue Lokomotiven gekauft werden sollten. Karol Martinček von der ZSSK kontert, dass der Einkauf im Endeffekt um bis zu 20 Millionen Euro mehr kosten würde. Folgender Grund spiele dabei die wichtigste Rolle: „Falls es zu Betriebsstörungen kommen sollte, dann hat sich der Lieferer dazu verpflichtet, uns eine Ersatzlokomotive bereitzustellen."

Falls sich die Eisenbahngesellschaft für den Einkauf neuer Loks entscheiden würde, so müsste sie außer der zehn ursprünglich geplanten noch zwei weitere Maschinen als eine Reserve für den Fall einer Betriebsstörung beschaffen.

Quelle: RTVS


Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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