Fünfter Automobilhersteller könnte sich in Slowakei niederlassen

Fünfter Automobilhersteller könnte sich in Slowakei niederlassen

In der Slowakei wirken derzeit drei Automobilhersteller. Ein vierter fängt im Herbst mit der Produktion an. Außerdem erwägt ein weiteres Unternehmen der Branche, die Slowakei als Produktionsstandort zu wählen. Die Slowakei setzte sich in dem Konkurrenzkampf bereits gegen andere Länder durch und ist nun in der engeren Auswahl. Laut Finanzminister Peter Kažimír werde man in den darauffolgenden Monaten das Ergebnis kennen, ob sich der Autohersteller für die Slowakei entscheide. Seinen Worten nach wolle sich der Hersteller im Osten der Slowakei niederlassen, und zwar in einem neuen Industriepark in Haniska nahe der Stadt Košice.

Die Zeitung Hospodárske noviny vermutet, dass es sich um das deutsche Automobilwerk BMW handeln könnte. Schon in den Jahren 2012 und 2013 gab es Informationen, dass der Autohersteller über eine Produktion in der Slowakei nachdenke. Das Unternehmen bestritt diese jedoch immer. Dem Pressesprecher des Unternehmens Milan Stupka zufolge, sei bis jetzt keine Entscheidung über den Standort eines neuen Produktionsbetriebes gefallen. Innerhalb der Planung und einer langjährigen Strategie bewerte die BMW Group regelmäßig weltweit verschiedene Standorte.

Ein weiterer Kandidat könnte der chinesische Hersteller ZhiDou sein, der ausschließlich E-Autos produziert. Der Zeitung Hospodárske noviny zufolge entscheide sich das chinesische Automobilwerk derzeit zwischen der Slowakei und Rumänien. Im Wettbewerb sei allerdings Rumänien gegenüber der Slowakei im Vorteil. Das Land biete nämlich höhere Förderungen für Investoren an. Die endgültige Entscheidung soll das chinesische Unternehmen im Herbst bekanntgeben.

Was der neue Autohersteller für die Strategie der langfristigen Wirtschaftsentwicklung der Slowakei bedeutet, erklärt Professor Peter Baláž vom Lehrstuhl für internationalen Handel an der Wirtschaftsuniversität in Bratislava:„Internationale Märkte können Produkte der Automobilindustrie nicht für immer aufnehmen. Der Prozess muss irgendwo aufhören. Meistens endet es mit einer Krise. Dies bringt einen Rückgang von Verkäufen und eine sinkende Nachfrage nach Autos mit sich. Dies wäre für die Slowakei sehr riskant. Wenn es passieren würde, würde dies katastrophale Folgen für die slowakische Wirtschaft mit sich bringen."

Laut dem Bürgermeister der ostslowakischen Gemeinde Haniska, Miloš Barcal, sei man in der Gemeinde froh über mögliche Investitionen. In Haniska ist die Arbeitslosenzahl derzeit niedrig, da sich am Rand der Gemeinde eine Fabrik befindet. Barcal behauptet, dass der neue Investor mit höheren Gehältern um künftige Arbeitnehmer kämpfen müsse. Sonst könnte er Probleme haben, neue Arbeitskräfte zu finden. Der Industriepark in Haniska liegt in der Nähe des Flughafens der Stadt Košice. Auf einer Gesamtfläche von 250 Hektar könnten dort mehrere Firmen ihren Sitz haben.

Quelle: TASR, Hospodárske noviny, Pravda


Naďa Vojtková, Foto: TASR

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