Parallelen zwischen slowakischer und tschechischer Wirtschaft

Parallelen zwischen slowakischer und tschechischer Wirtschaft

Das größte aktuelle Problem sowohl der slowakischen als auch der tschechischen Wirtschaft ist der Mangel an Arbeitskräften. Die Tschechische Republik hat jedoch einen Vorteil gegenüber der Slowakei: viele Slowaken suchen Arbeit in ihrem Nachbarland, umgekehrt gilt dies jedoch nicht. Dies sagte der Vorsitzende der Slowakischen Industrie- und Handelskammer Peter Mihók am Montag auf dem Tschechisch-slowakischen Unternehmensforum im nordslowakischen Žilina. Die Wirtschaftskonferenz fand anlässlich des 100. Jahrestages der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik statt. Mihók zufolge arbeiten in der Slowakei eher Arbeitskräfte aus der Ukraine oder aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens. Was aber künftig noch ein größeres Problem sein könnte, ist der Abgang hoch qualifizierter Arbeitskräfte, meint Mihók: „Aus der Slowakei gehen nicht nur Menschen mit mittlerer Berufsbildung weg, sondern auch Studenten. Heute studieren tausende Slowaken in der Tschechischen Republik und viele von ihnen bleiben auch nach ihrem Abschluss dort. Diese helfen dann der tschechischen Wirtschaft, den Mangel an Arbeitskräften zu senken."

Diese Meinung bestätigt auch der stellvertretende Minister für Industrie und Handel der Tschechischen Republik, Ondřej Malý. Wie er auf dem Forum informierte, herrsche in der tschechischen Wirtschaft gerade an slowakischen Arbeitskräften das größte Interesse. Der Vizepräsident der Tschechischen Wirtschaftskammer Michal Štefl ergänzt, dass dies auch für die Handelsbeziehungen zwischen den tschechischen und slowakischen Unternehmern gilt: „Jeder tschechische Unternehmer arbeitet lieber mit slowakischen Unternehmern zusammen. Ob der Grund dafür die Tradition ist, oder das Nichtvorhandensein einer Sprachbarriere. Eine gewisse Rolle spielt aber sicher auch die emotionale Verbundenheit. Die Slowaken mögen wir ja am meisten."

Štefl zufolge sei die Trennung der Tschechoslowakei wirtschaftlich sehr gut ausgefallen, obwohl er die Privatisierung nicht so positiv einschätzt. Vielen Firmen habe die Transformation geschadet. Aber auf den Überresten der großen Herstellungsbetriebe entstanden mehrere kleine und mittlere Unternehmen: „Den Zerfall der föderalen Wirtschaft verhinderten die engen Beziehungen zwischen slowakischen und tschechischen Unternehmen. Auch heute besitzen viele Tschechen slowakische Firmen und umgekehrt. Und diese Verknüpfung wächst mit der Zeit."


Quelle: TASR


Jana Hrbeková, Foto: TASR

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