Adler und Tauben in der Kunsthalle Bratislava

Adler und Tauben in der Kunsthalle Bratislava

Die Galerie für bildende Künste Kunsthalle Bratislava eröffnet am Freitag unter dem Titel „Adler und Tauben" eine umfangreiche internationale Ausstellung, die eine Auswahl an Werken von 16 slowakischen und deutschen Künstlern bietet. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Bratislava anlässlich dessen 25. Geburtstages. Beim Titel ließen sich die Organisatoren vom Einfluss dieser Vögel bei der Schaffung von nationalen Symbolen inspirieren. Die Staatssymbolik entsteht immer in einer konkreten Zeit und ihre Bedeutung ist veränderlich. Die gleichen Symbole können in gewissen Zusammenhängen positiv, neutral oder sogar negativ wahrgenommen werden. Der Problematik der Symbole widmen sich auch die ausstellenden Künstler. Ein Teil der Werke wurde direkt für diese Ausstellung geschaffen. Monika und Bohuš Kubinský bilden beispielsweise die Taube nicht als Symbol der friedliebenden slowakischen Natur ab, sondern das Taubenhaus als ein Symbol für Chaos. Die Ausstellung thematisiert ebenso den multikulturellen Austausch, der von einigen bejubelt, von anderen hingegen verflucht wird. Dieses Thema ist heute aktuell sowohl in Deutschland als auch in der Slowakei. Dies hängt eng mit der Frage der nationalen Identität und des Heimatgefühls zusammen. Die Ausstellung reagiert auf diese Problematik mit Humor und auf eine spielerische Weise. Die ausgestellten Werke befinden sich nicht nur in der Galerie, sondern auch außerhalb des Gebäudes - wie zum Beispiel die großformatigen Druckwerke des deutschen Künstlers Hans Haacke auf der Fassade, die das Thema die Nation und ihre Definition reflektieren. Vor dem Eingang steht ein Wohnwagen, der vom slowakischen Künstler Tomáš Džadoň in ein traditionelles slowakisches Blockhaus verwandelt wurde. Die Besucher können da in ein originalgetreues Folklorezimmer hineintreten. Die Kuratorin der Ausstellung Lenka Kukurová:

"Wir zeigen Werke, die auf eine gewisse Weise die nationale Identität in der Slowakei und in Deutschland reflektieren. Es würde uns freuen, wenn die Menschen das Thema nicht zu ernst nehmen würden. Deswegen nutzen wir Witz und Parodie - da zu ernste Gedanken und eine militante Verteidigung einiger Symbole oder der Identität oft zu Konflikten führen können. Wir brauchen eher einen Dialog als einen Konflikt."

Die Besucher können da Zeichnungen, Malereien, Videos oder monumentale Installationen sehen. Einige Werke sind auch interaktiv. Die Ausstellung ist bis zum 28. Oktober zugänglich.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková Foto: TASR

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