Es war ein kalter Sonntag im Dezember 1989, als sich zehntausende Slowaken von Bratislava zu Fuss auf den Weg ins österreichische Grenzstädtchen Hainburg an der Donau machten. Kurz zuvor wurde der Eiserne Vorhang durchbrochen, weshalb slowakische Bürgeraktivisten mit dem sogenannten „Marsch der Freiheit" ein Zeichen setzen wollten. Für viele Slowaken bedeutete diese Wanderung wortwörtlich die ersten Schritte in diese Freiheit. So wurde der 10. Dezember 1989 zu einem Tag, der in die Geschichte einging und Menschen hüben wie drüben der Grenze nachhaltig prägte.
30 Jahre später begegne ich in Hainburg zwei Menschen, die in die Ereignisse von damals involviert waren und ihre slowakischen Nachbarn in ihrer Stadt willkommen geheißen haben: Renate Glaw und Thomas Häringer. Letzteren haben zwei der Organisatoren des Marsches im Zuge ihrer Vorbereitungen sogar direkt kontaktiert, nämlich Milan Kňažko und Ján Budaj von der Bewegung „Öffentlichkeit gegen Gewalt". Thomas Häringer, der Sohn eines niederösterreichischen Kommunisten, war damals gerade Mitte zwanzig und erschien den beiden als idealer Ansprechpartner auf der anderen Seite der Grenze.
Marsch der Freiheit
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