Die sogenannte Filiálka ist eine ausgedehnte Bahnbrache im Zentrum Bratislavas, die von den Menschen der Umgebung als grüne Oase geschätzt und genutzt wird. Rundherum sehen wir, wie die Stadt ihr Gesicht verändert – wo vor nicht allzu langer Zeit noch aufgelassene Fabrikshallen standen, werden in den letzten Jahren neue Wohnviertel aus dem Boden gestampft, die in nichts mehr an die industrielle Vergangenheit des Viertels erinnern. Gleich nebenan stand noch vor kurzem der ikonische Kultur- und Gesellschaftskomplex Istropolis, das ehemalige Haus der Gewerkschaften, das nun einem Einkaufs- und Kongresskomplex weichen musste. In dieser Umgebung treffen wir Ivor Švihran, einen jungen Stadtführer und Aktivisten, der sich seit einigen Jahren um eine neue Art der Heimat- und Ortskunde bemüht – und dies in einer Stadt, in der Bewahren und Erinnern eher die Ausnahme denn die Regel ist. Zuletzt hat er auch an einem eisenbahngeschichtlichen Stadtplan seiner Heimatstadt mitgewirkt. Und zwar auf Initiative des Kollektivs Čierne diery, das sich seit Jahren mit zahlreichen Projekten und Publikationen um die Propagierung des industriellen Erbes und vergessener Orte in der Slowakei bemüht. Und an einem dieser Orte, dem verfallenen Gebäude des ehemaligen Filialbahnhofs Filiálka, begann auch unser Streifzug mit Ivor Švihran.
Filialka
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Fotos: Jozef Gulík, Ivor Švihran, Richard Halfar, Jürgen Rendl