Vor zwei Wochen starb in Prag der große slowakische Regisseur Juraj Jakubisko im Alter von 84 Jahren. Seine Filme bestechen durch eine außergewöhnliche Poetik, Skurrilität und Verspieltheit. Das bekannteste Beispiel dafür ist wohl Perinbaba, eine eigenwillige Interpretation des Grimm-Märchens Frau Holle. Der Streifen ist für die meisten Slowakinnen und Slowaken ein ähnlich unverzichtbarer Bestandteil des Weihnachtsfests wie die Sauerkrautsuppe Kapustnica. Die Rolle der Frau Holle verkörpert darin Giulietta Masina, die Frau von Federico Fellini, dessen Kino aufgrund der originellen traumhaften Darstellung realer Situationen als magischer Realismus bezeichnet wurde. Und auch Jakubisko schuf sich in dieser Strömung eine eigene magische Nische, in der er Erinnerungen vom Leben im Dorf seiner Kindheit weiter zu spinnen pflegte.
Jakubisko Nachruf
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