Nur sechs Radprofis haben es bisher geschafft, den Weltmeistertitel zu verteidigen. Peter Sagan ist seit Sonntag einer von ihnen. Im Gegensatz zu seinem Triumpf im US-amerikanischen Richmond vom Vorjahr, setzte er sich diesmal in der Wüste von Katar, bei Temperaturen von über 35 Grad durch. Entscheidend war die vom belgischen Team initiierte Teilung des Pelotons auf einer Windkante 80 Kilometer nach dem Start des Straßenrennens. Sagan kämpfte sich dabei mit seinen Teamkollegen in die Spitzengruppe durch und blieb dort bis ins Ziel. Auf der Ziellinie ließ er alle restlichen Favoriten hinter sich. Darunter den Briten Mark Cavendish auf dem zweiten, und den Belgier Tom Boonen auf dem dritten Platz. Sagan fand den richtigen Weg knapp an der Straßenbarriere vorbei.
„Ein Endspurt ist immer eine Lotterie. Wenn der Italiener Nizzolo ein bisschen mehr rechts gefahren wäre, hätte ich keinen Raum mehr, um auf die erste Position fahren zu können. Ich habe heute auch Glück gehabt."
Peter Sagan bedankte sich im Ziel bei seinen Kollegen vom bescheidenen, dreiköpfigen slowakischen Team. Sein Bruder Juraj und vor allem Michael Kolář arbeiteten hart daran, den Verteidiger des Regenbogentrikots in der Spitzengruppe zu halten. Kolář sorgte in den letzten Kilometern vor dem Ziel dafür, dass die Gruppe ungetrennt zum Endspurt kam.
„Ich konnte solch ein Tempo halten, dass an uns niemand vorbei kommen konnte. Letzten Endes kam es zum Endspurt. Da weiß es Peter sehr wohl, was er tun muss, auch wenn er auf sich selbst gestellt ist."
Für den 26-jährigen Sagan, der ab dem kommenden Jahr für das deutsche Team Bora-Hansgrohe fahren wird, war dies ein wunderbarer Abschluss einer ohnehin schon grandiosen Saison.
Quelle: RSI