Ungewisse Folgen des Brexits für Slowaken

Ungewisse Folgen des Brexits für Slowaken

Angst, Wut und Ungewissheit. Das sind die Reaktionen der rund 90 Tausend in Großbritannien lebenden Slowaken. Am Dienstag hat die britische Regierungschefin Theresa May einen harten Brexit angekündigt. Großbritannien strebt einen vollständigen Austritt aus der EU an und will seine Einwanderungspolitik wieder vollständig allein kontrollieren. Der Brexit wird sich hauptsächlich auf neue Arbeitssuchende auswirken. Was aber mit all denen passiert, die aus den unterschiedlichen EU-Ländern kamen und dort schon wohnen, sei ungewiss. Die 27 EU-Länder werden sich nun an einer gemeinsamen Position einigen müssen. Einzelne Verhandlungen mit den jeweiligen Mitgliedsstaaten wären ein Betrug, meint Außenminister Miroslav Lajčák. Es sollen gleiche Rechte und Regeln für alle 27 EU-Länder gelten. Lajčák:

„Die Slowaken dürfen nicht diskriminiert werden, weder im Hinblick auf die anderen EU-Bürgern, noch in Bezug auf die britischen Bürger. Das ist natürlich das Interesse aller europäischen Mitgliedsstaaten."

Experten zufolge werde das Thema Arbeitsmarkt und Arbeitsmigration das größte Problem von Brexit darstellen. Der Slowake Jakub Mačák, der im wissenschaftlichen Bereich an einer britischen rechtswissenschaftlichen Fakultät tätig ist, meint:

„Wir werden bei den Brexit-Verhandlungen als ein Instrument benutzt. Die Vorstellung, dass deine eigene Zukunft und dein Schicksal als Spieljeton bei Verhandlungen eingesetzt werden, auf die du keinen Einfluss hast, ist wirklich nichts Angenehmes."

Der slowakische Premier Robert Fico teilte jedoch mit, dass er froh sei, zumindest ein lang ersehntes Signal von Seiten der britischen Regierung erhalten zu haben. Wenn man die Richtung kennt, die Großbritannien anvisiert, ist es einfacher, weitere Verhandlungen zu führen. Am 24. Januar soll das höchste Gericht entscheiden, ob die britische Regierung die Zustimmung des Parlaments der EU braucht, um den Austritt nach Artikel 50 des Vertrags von Lissabon in Kraft zu setzten.

Quelle: RTVS

 

Miriam Labas, Foto: AP/TASR

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