Hohe Tatra: Einhaltung von Regeln im Umgang mit Bären

Hohe Tatra: Einhaltung von Regeln im Umgang mit Bären

Das Aufkommen von Bären in den besiedelten Zonen der Hohen Tatra wird nach Angaben der Einwohner immer problematischer. Momentan bewegen sich auf dem Gebiet der Stadt Vysoké Tatry eine Bärin mit Jungen, ein ca. 200 Kilogramm schwerer Bär und ein weiterer kleinerer männlicher Bär in der Nähe des Friedhofs, auf dem er nachts Kerzen frisst. Dazu Bürgermeister Ján Mokoš: „Auch dieser Bär wird sich auf den Winterschlaf vorbereiten und möglichst viel Nahrung, vor allem Fett, zu sich nehmen, um den Winter zu überstehen."

Daher empfiehlt die Leitung des Nationalparks Hohe Tatra, den Zugang der Bären zu den Mülltonnen und Abfallsammelplätzen zu verhindern, die mit stabilen Einhausungen bzw. Gittern abgeriegelt werden. Diese Maßnahmen werden zwar vom Staat bezuschusst, aber viele Menschen sind nachlässig und unachtsam, da sie dennoch ihren Müll entweder nicht in den Containerstationen ablagern oder diese nicht ordentlich verschließen. 2016 hat die Stadt 56 Stationen gebaut, demnächst sollen weitere 50 entstehen. Die Menschen müssten endlich begreifen, dass es entscheidend ist, den Bären keine Futterangebote innerhalb der Wohngegenden zu machen. Darauf weist auch der zuständige Abfallentsorger hin. Das Umweltministerium hat die Dienststellen der staatlichen Umweltinspektion vor Ort angewiesen, die Einhaltung der Auflagen stärker zu kontrollieren.

Anfang Mai hatte bereits eine Bärin für Aufsehen gesorgt, als sie mit ihren zwei Jungen inmitten der Touristenstadt Starý Smokovec auf einen Baum kletterte und sich weder von der Feuerwehr noch von fotografierenden Schaulustigen vertreiben ließ. Die als "Baumbesetzerin Ingrid" bekannt gewordene Bärenmutter wurde schließlich von Jägern getötet, was für Empörung in den slowakischen Medien gesorgt hatte. Nun wird derzeit wird verstärkt durch Aushänge dafür geworben, die Containeranlagen zu verschließen und die Abfalltrennung einzuhalten. Bürgermeister Ján Mokoš: „Ich glaube, die Müll-Thematik ist nicht die einzige Ursache für das Aufkommen der Bären in den Orten. Sie sind nun einmal in der Gegend zu Hause, und momentan sind es offenbar zu viele."

Die Stadt hatte beantragt, 20 Bären abzuschießen. Allerdings genehmigte die Nationalparkbehörde nur zwei Abschüsse. Bislang seien Menschenleben nicht akut bedroht, da die Bären nur nachts in die Siedlungen kämen, so die Begründung.

Quelle: RTVS

Kay Zeisberg

Kay Zeisberg Foto: TASR

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