Zwölf Slowaken erhielten die höchste israelische Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern" am Mittwoch im historischen Gebäude des Parlaments. Grund dafür war die Rettung jüdischer Mitbürger während des Holocausts. Die Auszeichnung überreichten Vertretern des Staates Israel. An dem feierlichen Abend nahmen der slowakische Präsident Andrej Kiska sowie weitere Politiker teil. Die Nachkommen der zwölf Slowaken übernahmen die Auszeichnungen vom israelischen Botschafter in der Slowakei, Zvi Aviner-Vapni, und der israelischen Konsulin, Avital Gershon. Die Namen der Ausgezeichneten werden an der Ehrenmauer in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem verewigt. Sie ergänzen die Liste mit den mehr als 570 mutigen Slowaken und 27.000 anderen Menschen aus der ganzen Welt.
Der israelische Botschafter bezeichnete die Slowaken als mutig und gerecht. Sie riskierten ihr Leben im Zweiten Weltkrieg, indem sie jüdische Familien versteckten oder ihnen anderweitig halfen. Der evangelische Pfarrer Juraj Holčík taufte in der Nähe der Stadt Banská Bystrica mehr als 100 Juden, um sie vor den Deportierungen zu retten. Er versteckte ebenso eine jüdische Familie bei sich zu Hause. Die Auszeichnung nahm sein Sohn Ján entgegen: „Ich war damals ein kleiner Junge und habe das Geschehen um mich herum intensiv erlebt. Ich habe die erschrockenen Menschen gesehen, die zu uns kamen und um Hilfe baten. Mein Vater war ein großartiger Humanist und hat diese Menschlichkeit gezeigt. Genau das, was den Menschen heute fehlt - Zusammengehörigkeit."
Den Mut der zwölf Slowaken schätze auch Präsident Kiska hoch, er hoffe, dass ihre Geschichten als Inspiration für alle Bürger dienen. Der Vizevorsitzende des slowakischen Parlaments, Béla Bugár, zollte den Ausgezeichneten Respekt und betonte, dass es heute unsere Pflicht sei, gegen negative Erscheinungen in der Gesellschaft zu kämpfen. Die Regierung teilte im Namen von Vizepremier Peter Pellegrini mit, dass sie Erscheinungen von Antisemitismus nicht zulasse. Die Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern" wird jedes Jahr an Menschen für ihre großen Taten verliehen. Somit will die jüdische Nation den Menschen nichtjüdischer Herkunft ihre Dankbarkeit für die Rettung von Juden ausdrücken.
Quelle: TASR, RTVS