Gesundheitswesen vor umfassender Reform

Gesundheitswesen vor umfassender Reform

Das slowakische Gesundheitswesen steht vor einer umfassenden Reform. Premier Peter Pellegrini zufolge müsse man vor allem das Konzept der Nutzung von Krankenhäusern überdenken. Durch die Reform sollte laut ihm das Gesundheitswesen der Slowakei in zwölf Jahren zumindest zum europäischen Durchschnitt zählen.

Experten sind sich darüber einig, dass das derzeitige System der Finanzierung der Krankenhäuser lang- oder sogar mittelfristig nicht nachhaltig sei. Denn die Krankenhäuser stehen zum größten Teil hinter der Verschuldung des Gesundheitswesens, die sich auf fast 800 Millionen Euro beläuft. Das neue Konzept rechnet mit einer Umstrukturierung der Krankenhäuser, wonach sie künftig in allgemeine, spezialisierte und hochspezialisierte Einrichtungen aufgeteilt werden sollten. Von diesem Schritt erhofft sich das Gesundheitsministerium vor allem eine Reduzierung der Einweisungen in die Krankenhäuser und gleichzeitig auch eine Verkürzung der Abläufe. Sollte alles nach Plan verlaufen, könnten laut Ministerium auch die vermeidbaren Sterbefälle um 50 Prozent gesenkt werden. Die Reform würde gleichzeitig Finanzmittel für neues Personal freigeben. Um die Pläne zu verwirklichen, sollen in den nächsten zwölf Jahren mehr als 60 Milliarden Euro aus dem Staatsbudget in das Gesundheitswesen investiert werden. Premier Pellegrini: „Es ist eine Menge Geld, mit der ein qualitativer Sprung gemacht werden kann, solange man die Finanzmittel effektiv nutzt."

Die Bereitschaft, das Gesundheitswesen zu reformieren, findet auch in der Opposition Unterstützung. Die Liberalen von der SaS warnen dabei jedoch, dass noch nichts Konkretes über die Lösung der Verschuldung auf dem Tisch liege. Die Regierung zeigt sich aber davon überzeugt, dass die Reform mehr Effizienz mit sich bringen werde, was genug Finanzmittel für die Lösung dieses Problems bereitstellen würde. Diese Ansicht teilt auch der Analytiker des Health Policy Instituts, Tomáš Szalay: „Man muss den Mut finden und manche Akutkliniken schließen, oder sie in Rehabilitationseinrichtungen umzuwandeln, an denen es mangelt. Wir dürfen uns nicht weiter vormachen, dass man in der Slowakei mehr als 100 Akutkliniken braucht."

Quelle: RTVS


Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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