Die Einführung des Pfandsystems auf PET-Flaschen in der Slowakei wird Realität. Darüber entschied die slowakische Regierung in ihrer Sitzung am Mittwoch. Ab dem Jahr 2022 werden die Verbraucher ein Pfand von 12 Euro-Cent bei PET-Flaschen und 10 Euro-Cent bei Getränkedosen bezahlen müssen. Der Entscheidung über die gesetzliche Einführung des Pfands ging eine Analyse voraus, die das Institut für Umweltpolitik ausgearbeitet hat.
Die Slowakei sei das erste Land in der Region, das ein Pfand auf PET-Flaschen und Dosen einführt, betonte Umweltminister László Sólymos. Er rechne damit, dass das Pfandsystem dem Staat und den Selbstverwaltungen Kosten für die Reinigung der Städte und der Natur, sowie den Unternehmen Lagerkosten erspart und einige Hundert Arbeitsplätze schafft. Die mit der Einführung des Systems erwarteten Kosten schätzt das Ressort auf 80 Millionen Euro. Der größte Teil davon soll in den Kauf von Pfandeinrichtungen gehen.
Die Pfandpflicht werden laut der neuen Rechtsnorm allerdings nicht alle Verkaufsstellen und Betriebe einführen müssen. Das Gesetz betrifft nämlich nur diejenigen, die eine Verkaufsstelle größer als 300 Quadratmeter haben. Das Umweltministerium erwarte jedoch, dass auch die kleineren Betriebe das System mit der Zeit übernehmen werden. Die Öffentlichkeit kann mittels einer Kampagne auf sozialen Netzwerken ihre Zustimmung dem Gesetz über Pfand-Pflicht zum Ausdruck bringen. Seine Unterstützung äußerte auch der slowakische Regierungschef Peter Pellegrini. Er wünsche sich alles dafür zu tun, um in den Flüssen, Meeren und Ozeanen mehr Fische als Plastikmüll zu haben.
Auf den slowakischen Markt kommen jährlich 1,1 Milliarden PET-Flaschen und etwa 350 bis 400 Tausend Getränkedosen. Wiederverwertet werden etwa 60 Prozent davon. Das Ministerium verspricht sich von der Einführung des Pfands eine mehr als 90-prozentige Recycling-Quote.
Quelle: TASR
