Verwaistes Bärenjunges fand Ersatzmutter in Großer Fatra

Verwaistes Bärenjunges fand Ersatzmutter in Großer Fatra

Naturschützern ist es in der Großen Fatra gelungen, ein verwaistes Bärenjunges zurück in die Natur zu bringen. Das mehrere Monate alte Weibchen wurde von einer Bärin adoptiert, die offenbar ihr eigenes Junges verloren hat. In der Slowakei handelt es sich dabei um den ersten dokumentierten Fall, bei dem ein verwaistes Junges von einer Bärin adoptiert wurde. Das Bärenjunge hatte sich zuvor über mehrere Wochen in der Umgebung des Orts Belá bewegt. Naturschützer haben es beobachtet und, nachdem sich seine Mutter nicht gezeigt hatte, eingefangen. Ľudovít Remeník vom Nationalpark Große Fatra: „Das Junge befand sich in Anbetracht der drei Wochen, in denen es bereits verlassen war, in einem sehr guten Zustand. Das heißt, dass es bereits selbst fähig war, in der Natur Nahrung zu finden."

Die Naturschützer haben das Junge dann an einen Ort gebracht, der oft von Bärenmüttern aufgesucht wird. Die erste Anwärterin, eine Bärin mit drei Jungen, zeigte jedoch kein Interesse, ein weiteres Junges aufzunehmen. Dann nahm es jedoch eine andere Bärin zu sich, die selbst keinen Nachwuchs hatte. Den ersten Kontakt konnten die Naturschützer sogar auf Video aufzuzeichnen, womit dokumentiert werden konnte, dass der Versuch erfolgreich war. Juraj Žiak, Umweltpädagoge vom Nationalpark Große Fatra: „Dabei war wirklich ein schöner mütterlicher Kontakt zu sehen, sie hat das Junge dauernd beschnüffelt, war in engem Kontakt und hat es schließlich adoptiert."

Das Bärenjunge hat seine Ersatzmutter auch dank einiger günstiger Begleitumstände gefunden. So war das Junge nur sehr kurz in Kontakt mit Menschen und hat sich dann instinktiv selbst im Schlamm von menschlichen Spuren befreit. Außerdem hat es seine Mutter gerade in der Brunftzeit verloren. Die Erfahrungen aus diesem Fall will man im Nationalpark Große Fatra auch in der Zukunft nutzen. Für verwaiste Bärenjunge könnte dies eine Chance sein, in Zukunft weiter in der Natur leben zu können und nicht als Attraktion im Zoo landen zu müssen.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: RTVS

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