Industrieproduktion steigt, Angleichung des Lebensniveaus lässt nach

Industrieproduktion steigt, Angleichung des Lebensniveaus lässt nach

Obwohl die Slowakei immer noch ein solides Wachstum der Wirtschaft halten kann, lässt die Steigerung des Lebensniveaus noch zu wünschen übrig. Einer der Gründe ist eine nicht effiziente Aufteilung der Ressourcen in der Wirtschaft. Dank dem Zufluss ausländischer Investitionen und neuer Technologien wächst die Produktivität der Industrie schneller als in den umliegenden Ländern. Im Bereich der Dienstleistungen ist diese Entwicklung jedoch weniger erfreulich. Dies geht aus dem neuesten Bericht des Instituts für Finanzpolitik des Finanzministeriums hervor.

Vor der großen Wirtschaftskrise in den Jahren 2008-2009 holte die slowakische Wirtschaft beim Lebensniveau sehr schnell zu den entwickelten Ländern auf. Mehr als zehn Jahre wuchsen nämlich die Arbeitsproduktivität und das BIP viel schneller als der Durchschnitt der Eurozone. Die Hauptgründe dafür waren der Zufluss ausländischer Investitionen sowie die massive Schaffung neuer Arbeitsplätze. Nach der Krise sank jedoch die Arbeitsproduktivität um die Hälfte und erreichte nicht mehr ihre Werte von vor der Krisenzeit. Laut dem Bericht stelle diese Verlangsamung auch für die Slowakei ein Risiko dar.

Damit gehen dem bisherigen Modell der Wirtschaftsentwicklung durch billige qualifizierte Arbeitskräfte und relativ niedrige Besteuerung, die für die ausländischen Firmen sehr günstig waren, die Kräfte aus. Eine nicht effiziente Allokation der Ressourcen wirkt sich ebenso negativ aus. Dieser spüren vor allem kleine Unternehmen, die etwa 91 Prozent aller Firmen in der Slowakei darstellen, jedoch nur 14 Prozent der gesamten Produktion beisteuern. Gerade die Konsolidierung kleiner Unternehmen in größere Einheiten könnte die Produktivität und das Wachstum der slowakischen Wirtschaft ankurbeln. Außerdem mangelt es in der Slowakei an mittelgroßen Betrieben bis 250 Angestellte. Sie stellen nur 2,9 Prozent dar, während ihr Anteil in Deutschland knapp 18 Prozent erreicht.

Zur Besserung der Situation könnten mehrere Maßnahmen beitragen: sei es eine effiziente Anwendung der dualen Ausbildung, eine Förderung von Arbeitsmobilität und Forschung, eine Senkung der administrativen Last bei Gründung und Auflösung der Firmen, eine höhere Effizienz der Gerichte oder auch neue Motivationsmittel bei Gewährleistung von Investitionsanreizen.

Quelle: Tageszeitung SME

Sofia Miklovic, Foto: TASR

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