Corona-Tracking: Gesundheitsämter fordern mehr Personal

Corona-Tracking: Gesundheitsämter fordern mehr Personal

Die Slowakei verzeichnet in den letzten Tagen steigende Zahlen der Corona-Neuinfektionen, die höher sind als die Zahlen während der ersten Welle im Frühjahr. Auch die Zahl der Hospitalisierten steigt. Die Regierung hat indes die Zeit während der sommerlichen Pandemie-Pause nicht genutzt, um die Mitarbeiterzahl in den Ämtern für die öffentliche Gesundheit aufzustocken. Landesweit verfügt das Amt über 36 Außenstellen mit insgesamt 150 Mitarbeitern für das Tracking der Kontaktpersonen von Corona-Infizierten. Die Pressesprecherin des Amtes Dáša Račková sagte der Zeitung DenníkN gegenüber: „Das Amt für öffentliche Gesundheit hat um finanzielle und personalbezogene Stärkung gebeten. Den entsprechenden Antrag haben wir an das Gesundheitsministerium geleitet, das hierüber mit dem Finanzministerium verhandelt."

Das Gesundheitsministerium antwortete am Donnerstag (10.9.) zunächst, dass es diese Forderung an das Finanzministerium weiterleiten werde, änderte aber noch im Laufe des Tages seine Aussage und informierte, dass das Amt 2021, also im kommenden Jahr, 24 Millionen Euro mehr erhalten werde und bereits 165.000 Euro erhalten habe, um temporäre Arbeitskräfte anzustellen. Die Pressesprecherin verweist in diesem Zusammenhang hingegen auf ein Dokument des Gesundheitsministeriums, das das Amt Ende Juli erhalten habe und in dem eine Reduktion der Arbeitsplätze und der Lohnkosten um 10 % angepeilt werde. Gesundheitsminister Marek Krajčí (OĽaNO) meinte noch am Montag (7.9.), dass die Ämter kein Problem mit dem Tracking hätten. Doch bereits am Mittwoch (9.9.) schlug er angesichts der steigenden Zahlen vor, dass positiv Getestete SMS-Nachrichten mit Hinweisen erhalten sollten, wie sie ihre Kontaktpersonen zu informieren haben.

Die Epidemiologin Alexandra Bražinová findet diesen Vorschlag nicht gut, da er mit dem Verantwortungsbewusstsein der Menschen rechne, welches aber nicht bei allen entsprechend ausgeprägt sein müsse. Die Tageszeitung SME hatte den ehemaligen Chef des Instituts für Gesundheitspolitik (IZP) beim Gesundheitsministerium, Martin Smatana, sowie die Analytiker Dušan Zachar (INEKO) und Tomáš Szalay (Health Policy Institute) um eine Einschätzung der Vorbereitungen auf die zweite Welle gebeten. Dabei wurden die digitalen Lösungen und das Management des Trackings bemängelt. So seien zwar Geräte gekauft, aber kaum neues Personal eingewiesen worden.

Quellen: DenníkN, SME


Kay Zeisberg, Foto: Flickr/CAFNR

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