Der Vizepräsident der EU-Kommission für interinstitutionelle Beziehungen und Vorausschau, Maroš Šefčovič, hat am Dienstag (19.1.) die ehrgeizigen Ziele bei der Corona-Impfung bestätigt. Die EU-Länder sollten diese bis Ende Sommer erfüllen, um ihren Bürgern eine Rückkehr zum normalen Leben zu ermöglichen.
Wie Šefčovič erinnerte, habe die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten aufgefordert, den Impfprozess zu beschleunigen. Bis Ende März könnten mindestens 80 Prozent des Medizin- und Pflegepersonals, der besonders gefährdeten Personen und Menschen über 80 Jahre geimpft sein. Bis zum Ende des Sommers sollten 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung immunisiert sein. Das sei die kritische Grenze, die eine Herdenimmunität sicherstellen sollte, erklärte Maroš Šefčovič: „Das Hauptziel der EU-Kommission ist es, den Mitgliedsländern dabei zu helfen, den Impfprozess möglichst zu beschleunigen. Das ist der direkte Weg zum normalen Leben. Deshalb haben wir mehrere Vorkehrungen vorgeschlagen. Wir möchten etwa die Transparenz des ganzen Vorgangs erhöhen. Wir werden die Mitgliedsstaaten bitten, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten mindestens zweimal wöchentlich über die tatsächlich gelieferten Impfdosen und die Zahl der geimpften Menschen zu informieren. Dadurch möchten wir ein homogenes Tempo bei der Impfung erreichen."
Über die Impfung werden die EU-Staats- und Regierungschefs auf dem Videogipfel am Donnerstag diskutieren: "Das Gesundheitswesen steht unter großem Druck. Neben dem erhöhten Tempo, das die Impfung erfordert, müssen wir auch gegen neue und aggressivere Virusmutationen kämpfen. Während ein paar entscheidenden Wochen müssen wir also dem Gesundheitspersonal die Daumen drücken. Ein neues, aber sehr wichtiges Thema ist die Genom-Sequenzierung."
Hierbei drängt die Kommission die Mitgliedsstaaten, mehr Virusproben genauer zu untersuchen. Dadurch will man die Variante des Virus bestimmen, um daran die medizinischen Verfahren sowie die Impfstrategie anpassen zu können.
Die EU-Kommission garantiere eine reibungslose Versorgung mit Impfstoffen und die Koordinierung ihrer Verteilung an die EU-Länder. Seit Ende Dezember seien 13 Millionen Dosen in die EU-Länder geliefert worden. Mehr als fünf Millionen Menschen seien bereits geimpft worden, jedoch mit unterschiedlichem Tempo in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Das ehrgeizige Ziel einer hohen Impfrate könne laut Šefčovič nur erreicht werden, wenn sich die EU-Länder über die besten Logistikverfahren austauschen.
Quelle: TASR
