Slowakische Winzer blicken beim Rebschnitt in ungewisse Zukunft

Slowakische Winzer blicken beim Rebschnitt in ungewisse Zukunft

Mit dem Rebschnitt legen die slowakischen Winzer dieser Tage die Basis für die kommende Saison. Und das, ohne zu wissen, was aus ihrer Produktion wird. Im Vorjahr erlebten sie nämlich einen Umsatzeinbruch von durchschnittlich 40 Prozent. Deshalb haben viele bereits auch damit begonnen, Mitarbeiter zu entlassen. Allerdings ist bereits beim Rebschnitt versierte Handarbeit gefragt, weiß der Weintechnologe Vladimír Szatmári: „Es ist sehr wichtig, dass man dabei geschickt vorgeht. Man muss es verstehen, den Rebstock zu formen, das fruchtbare Holz zu behalten, den Stamm freizulegen, damit er für die Saison vorbereitet ist. Dabei geht es darum, dass er nicht zu dicht verwachsen ist und eine ausreichende Anzahl fruchtbarer Augen hat."

Mit einem guten Rebschnitt kann die Qualität und Menge der künftigen Ernte beeinflusst werden. Die Winzer sprechen daher von einer der entscheidenden Tätigkeiten im Weinjahr. Der Arbeit in den Weingärten hat auch die Pandemie keinen Abbruch getan. Auch durch die massiven Verluste des Vorjahres ließen sich die Winzer nicht entmutigen, selbst wenn sich die Krise in ihrer Branche auch im neuen Jahr weiter verschärft. Die Direktorin des Verbands der slowakischen Winzer, Jaroslava Kaňuchová Pátková: „Davon betroffen sind vor allem Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe, die das HoReCa-Segment über eigene Festivals und Events beliefert haben. Diese haben trotz versprochener Entschädigungen bis heute keine Mittel erhalten."

Dabei bestätigt sich auch hierzulande der weltweite Trend, dass die Verluste vor allem mit teureren Weinen gemacht werden. Darunter fallen in der Slowakei 80 Prozent der heimischen Produktion. Der Winzer Jaroslav Ostrožovič: „Ein EU-weites Problem ist die ungleichmäßige Verteilung der Subventionen. Deshalb, also aufgrund niedrigerer Subventionen, sind die slowakischen Weine etwas teurer. Und diese Situation brachte die Konsumenten wiederum dazu, günstigere Weine zu kaufen."

Auf Entschädigungen aus der staatlichen „Covid-Ausschreibung" für Lebensmittelproduzenten warten die Winzer indes bis heute. Das slowakische Landwirtschaftsministerium begründet die Verspätung mit einem großen administrativen Aufwand bei der Kontrolle der Anträge.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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