Neues Naturschutzgebiet in Bratislava

Neues Naturschutzgebiet in Bratislava

Am nördlichen Rand der Hauptstadt Bratislava, in den Kleinen Karpaten, entsteht das neue Naturreservat „Vydrica“. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich entlang des gleichnamigen Bachs, der in die Donau mündet. Ab dem 1. Februar werden 483 Hektar dieses Gebietes unter strengem Naturschutz stehen. Im Vordergrund steht dabei die Reduzierung des Holzeinschlags, für Touristen soll das Naturreservat weiterhin zugänglich bleiben. Vydrica ist Teil des bereits bestehenden Waldparks – eines städtischen Naherholungsgebiets mit zahlreichen Wander- und Radwegen. Laut dem Umweltminister Ján Budaj (OĽaNO) wurde mit der Erklärung zum Naturreservat statt des Holzeinschlags ein umweltfreundlicher Tourismus bevorzugt: „Auch in der fünften und höchsten Stufe des Naturschutzes wird es möglich sein, Rad zu fahren oder spazieren zu gehen. Vielleicht sogar in einem breiteren Ausmaß als es bisher der Fall war. Die genaue Regelung wird der Magistrat zusammen mit dem Kreisamt festlegen.“

Der Bach Vydrica fließt durch die häufig besuchte Naherholungsstätte „Železná studnička“. Gerade dort wurde laut der Sprecherin des Bratislavaer Magistrats, Dagmar Schmucková, bereits vor mehreren Jahren der Holzeinschlag nahezu eingestellt, was unter anderem auch die Rückkehr des Fischotters in den Bach zur Folge hatte. Ein gutes Zeichen, denn der im Wasser lebende Marder braucht für sein Gedeihen saubere Gewässer und natürlichen Uferbewuchs. In der Kulturlandschaft findet er nur selten einen ansprechenden Lebensraum. Die Errichtung des Naturreservats Vydrica soll den Trend der Rückkehr ursprünglicher Tier- und Pflanzenarten in die Wälder in der unmittelbaren Umgebung Bratislavas weiter bestärken. Übrigens stammt der Name Vydrica vom slowakischen Wort „vydra“, was auf Deutsch nichts Anderes als Fischotter heißt. Für die Erklärung zum Naturreservat haben sich seit 17 Jahren mehrere Umweltschutz- und Bürgerinitiativen eingesetzt, darunter auch der Umweltschutzverein „Vlk“ – „Der Wolf“. Dessen Leiter, Juraj Lukáč, zeigte sich mit der Entscheidung der Regierung zufrieden: „Es handelt sich um das erste Naturreservat in der Slowakei, in dem es nicht erlaubt ist, Holz zu fällen, zu jagen oder Auto zu fahren, aber gleichzeitig ist es sehr wohl möglich, hier zu wandern oder Rad zu fahren.“

Im Gegensatz zu den Nationalparks, wo der Naturschutz oberste Priorität hat, dürfen sich die Besucher des Naturreservats in Bratislava ganz frei bewegen. In den städtischen Wäldern werden zwar weiterhin Bäume gefällt, doch dies geschehe in relativ geringem Ausmaß. 54 Prozent ihrer Fläche machen eingriffsfreie Zonen aus, wo der Wald sich selbst überlassen bleibt.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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