Bratislava nimmt Kampf gegen überbordende Wildschweinpopulation auf

Bratislava nimmt Kampf gegen überbordende Wildschweinpopulation auf

Bratislava hat damit begonnen, den Bestand an Wildschweinen zu regulieren. Seit mehr als einem Monat haben Jäger grünes Licht für deren Jagd und das Stellen von Fallen. Da Wildschweine im Stadtgebiet von Bratislava oft in Wohnsiedlungen und in der Nähe von Häusern auftauchen, ist ihr Abschuss riskant. Deshalb versucht man, sie zu fangen, was wiederum viel aufwändiger ist.

Letztes Jahr wurde das Video einer Gruppe von Wildschweinen, die verwirrt auf einer Straße am Donauufer herumliefen, zum Internet-Hit. Dies war unweit der Altstadt von Bratislava. Im Juni tauchte eine deutlich größere Gruppe Wildschweine in der Nähe eines Krankenhauses im Stadtteil Kramáre auf. Der Direktor der regionalen Veterinärverwaltung, Miloš Mašlej: „Jeden Tag beschweren sich die Leute, dass Wildschweine nachts und in großer Zahl herauskommen."

Seit Ende Juli sind in der Hauptstadt die außerordentliche Jagd und das Fangen von Wildschweinen erlaubt. Tierärzte stellen nun spezielle Fallen an jenen Stellen im Stadtgebiet auf, an denen viele Wildschweine gesichtet werden. Dafür werden etwa auch die Aufnahmen von Überwachungskameras herangezogen. Als Köder dienen Samen- und Kornmischungen, aber auch für besiedelte Gegenden typische Snacks wie Pizzagebäck. Bisher hat man in Bratislava-Kramáre auf diese Weise zehn Wildschweine erlegt. Der Stadtteil ist vor allem aufgrund seiner Lage an den Ausläufern der Wälder der Kleinen Karpaten bei den Wildschweinen beliebt, so der Tierarzt Radoslav Rigler: „Wir beobachten hier rund 50 bis 60 Stück. Eine Reduktion ihres Bestands ist auch im Zeichen des Kampfes gegen die Afrikanische Schweinepest notwendig. Wenn die Tiere im Käfig unserer Falle gelandet sind, werden sie eingeschläfert und müssen von der Tierkörperverwertung entsorgt werden.“

Eine Überpopulation von Wildschweinen wird aktuell in der gesamten Slowakei beobachtet. In ländlichen Regionen regulieren vor allem Jäger ihren Bestand. In Bratislava fehlen dazu vor allem weitere Veterinäre.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl; Foto: TASR

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