Anstieg der Brotpreise vierthöchster in der EU

Anstieg der Brotpreise vierthöchster in der EU

Der Anstieg der Brotpreise war in der Slowakei im August der vierthöchste in der gesamten Europäischen Union. Darüber hatte am Montag das statistische Amt der Europäischen Union Eurostat berichtet. In der Slowakei sei dabei der Brotpreis im Vergleich zu August des Vorjahres um 32 % gestiegen, in der gesamten EU war Brot im Jahresvergleich um 18 % teurer gewesen. Ursache dieses Rekordwachstums seien der Krieg in der Ukraine wie auch die aktuelle Energiekrise. Wie der Vorstandsvorsitzende des Slowakischen Verbands der Bäcker, Konditoren und Teigwarenhersteller Milan Lapšanský erklärte, produzieren die slowakischen Bäcker trotzdem jeden Monat Brot mit Verlusten und verlieren im Vergleich zu den Kollegen in den umliegenden Ländern ihre Wettbewerbsfähigkeit. Lapšanský sagt: „Die Slowakei hat die teuersten Lebensmittel im Rahmen der V4. Eine wichtige Tatsache ist jedoch, dass die Preise auf den Ladentheken nicht von den Bäckern, Konditoren oder Teigwarenherstellern, sondern von den Händlern bestimmt werden. Die fehlende Unterstützung der Lebensmittelhersteller von Seiten des Staates gefährdet unsere Wettbewerbsfähigkeit so schwerwiegend, dass nicht nur der Bankrott zahlreicher Bäckereien droht, sondern auch eine Situation eintritt, bei der in Zukunft keine neuen mehr entstehen. Die aktuelle Richtung des Landwirtschaftsministeriums führt die Slowakei in eine absolute Lebensmittelabhängigkeit vom Import aus dem Ausland.“

Die Lebensmittelautarkie, die auch in der Programmerklärung der Regierung verankert sei, habe leider nichts mit der wahren Situation gemeinsam. Die ungleiche und immer schlechter werdende Situation demonstriert Lapšanský am Vergleich zu Polen. Mehl aus der Slowakei sei im Vergleich zum polnischen um 100 Euro pro Tonne teurer. In Polen subventioniert die Regierung nämlich nicht nur Landwirte und Verarbeiter, sondern sie hilft den Verbrauchern auch durch geringere Steuersätze. In Ungarn und in der Tschechischen Republik seien die Mehlpreise um 50 Euro niedriger als in der Slowakei. Sollte der Staat diese Einstellung nicht ändern, könne die Regierung ihre eigene Programmerklärung nicht erfüllen.

Bei der aktuellen Parlamentssitzung liegen momentan mehrere Vorschläge zur Linderung der wachsenden Lebensmittel- und Energiepreise vor.

Quelle: TASR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: TASR

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