Feuchtgebiete verschwinden schneller als Wälder

Feuchtgebiete verschwinden schneller als Wälder

Feuchtgebiete zählen nicht nur zu den vielseitigsten, sondern zugleich zu den gefährdetsten Ökosystemen der Erde. Die Folge ist, dass sie derzeit dreimal schneller verschwinden als die Wälder. Anlässlich des Welttages der Sümpfe am 2. Februar hatte darauf das staatliche Institut für Naturschutz der Slowakei hingewiesen. Das Hauptthema des diesjährigen Welttages, an dem zahlreiche Umweltorganisationen verschiedene Aktivitäten ausüben, ist es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Feuchtgebiete zu lenken, um sie besser schützen und wiederherstellen zu können.

Sümpfe, Auen, Feuchtwiesen und Moore sind wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Vor allem Moore liefern wichtige Ressourcen für den Klimaschutz, weil sie Kohlenstoff aus Pflanzenresten speichern und damit das Treibhausgas Kohlendioxid binden. Außerdem funktionieren sie im heißen Sommer als effiziente Klimaanlage, indem sie Wasser verdunsten lassen und die umliegende Gegend kühlen. Die Moore funktionieren auch als riesige Schwämme, die Wasser aufsaugen und damit zum Hochwasserschutz beitragen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf und tragen auch zur Sicherung unseres Trinkwassers bei.

Neben dem fehlenden Regen und der Wasserverschmutzung durch menschliche Aktivitäten sind die künstliche Entwässerung und die Entwaldung für Land- und Forstwirtschaft die Hauptgründe für das Verschwinden der Feuchtgebiete. Seit 1970 sind weltweit mindestens 35 Prozent der Feuchtgebiete verschwunden. Die Ökosysteme der Feuchtgebiete werden auch durch übermäßigen Fischfang sowie die Verbreitung von Invasionsarten gefährdet.

Den Vertretern der slowakischen ornithologischen Gesellschaft BirdLife zufolge gewinne der Schutz der Feuchtgebiete auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel an Bedeutung. Rund 90 Prozent der Feuchtgebiete auf der Welt seien geschädigt. Ihre Wiederherstellung sei für die Menschheit von ganz entscheidender Bedeutung.

Der Welttag der Feuchtgebiete wird seit 1997 jährlich am 2. Februar begangen. Den Anstoß für die Initiative gab die UNESCO im Gedenken an die Ramsar-Vereinbarung. Der Name der Konvention geht auf die iranische Stadt Ramsar zurück, in der die Vertragsverhandlungen stattfanden. 1971 wurde sie verabschiedet, von 21 Gründerstaaten unterzeichnet und 1975 trat sie in Kraft. Ziel des Tages ist es, die Wahrnehmung von Feuchtgebieten zu verbessern. Obwohl sie nur 6% der Erdoberfläche einnehmen, sind sie ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Ramsar-Konvention umfasst weltweit mehr als 2 000 geschützte Sumpfgebiete, davon 14 auch in der Slowakei.

Quelle: TASR

Sofia Miklovic, Foto: TASR

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