Verteidigungsminister weist Vorwürfe möglicher Kriegseskalation zurück

Verteidigungsminister weist Vorwürfe möglicher Kriegseskalation zurück

Die Verteidigungsfähigkeit der Slowakei sei so stark wie noch nie in der Geschichte des Landes. Dies sagte der amtierende Verteidigungsminister Jaroslav Naď (OĽANO) gegenüber RTVS am Samstag (25.2.) in einer Reaktion auf Kritik seitens der Opposition, deren Teil sich langfristig gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ausspricht und der Regierung eine Schwächung der slowakischen Streitkräfte vorwirft.

Die oppositionelle SMER-SD des ehemaligen Premierministers Robert Fico zeigte sich bereits bei der Übergabe das Luftabwehrsystems S-300 an die Ukraine kurz nach dem Ausbruch des großflächigen Angriffskrieges im Jahr 2022 unzufrieden. Naď wies die Vorwürfe mit der Begründung zurück, dass sich dieses Luftabwehrsystem erst in der Ukraine als nützlich erweisen und Leben retten konnte, denn in der Slowakei sei es teilweise außer Dienst gestellt und eingelagert worden. SMER-SD kritisiert ebenso die mögliche Lieferung slowakischer MiG-29-Kampfflugzeuge an die Ukraine. Laut Naď handle es sich jedoch um Maschinen, die in der Slowakei nie mehr fliegen würden, da es den Streitkräften sowohl an Piloten, die gerade für diesen Typ ausgebildet wären, als auch an Ersatzteilen mangele. Ein Sicherheitsrisiko stelle auch die Tatsache dar, dass diese Kampfjets nur von russischem Fachpersonal repariert werden können. Die Ukraine dagegen sei in der Lage, sie effektiv einzusetzen. Als Ersatz für die MiG-29 sowjetischer Provenienz erwarb die Slowakei 14 US-amerikanische Kampfjets des Typs F-16. Bei ihrer Lieferung gibt es allerdings eine Verzögerung und die ersten Maschinen sollen erst 2024 in der Slowakei eintreffen. Bis dahin wird der Schutz des slowakischen Luftraums durch Tschechien und Polen gewährleistet. Einen zusätzlichen Schutz bieten deutsche Patriot-Raketen, die im Land stationiert sind. Geht es nach dem Verteidigungsminister, so würde die Lieferung slowakischer Kampfflugzeuge den Konflikt kaum weiter eskalieren können: „Sollten wir unsere Kampfjets an die Ukraine liefern, würde dies sicherlich keine unerwartete oder scharfe Reaktion Moskaus zur Folge haben. Niemand versteht Putin mehr, nicht einmal diejenigen, die sich in seinem engsten Führungskreis befinden. So kann er auch wirklich verrückte Entscheidungen treffen. Ob die Slowakei ein paar alte, für uns unbrauchbare Kampfflugzeuge in die Ukraine schickt, wird darauf kaum einen Einfluss haben.“

Naď wies auch den Vorwurf zurück, dass der Westen an der Eskalation des Krieges mitschuldig wäre. Ihm zufolge liege die Schuld klar auf russischer Seite, denn Russland habe ein unabhängiges, demokratisches Land angegriffen. Die russischen Streitkräfte sind in der Ukraine, nicht fremde Streitkräfte in Russland. Würde Putin die Aggression umgehend einstellen, könnte auch der Krieg beendet werden.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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