Hilfspakete für Bedürftige

Hilfspakete für Bedürftige

Die soziale Not hat in der Slowakei zugenommen und für einen Teil der Bevölkerung wird es immer schwieriger, über die Runden zu kommen. Dies betrifft besonders jene Menschen, die bereits die Grundsicherung beziehen. Die Bedürftigsten sollen nun laut dem Arbeitsministerium eine einmalige zusätzliche materielle Hilfe in Form von Hilfspaketen erhalten.

Im April wird der Staat dementsprechend 100.000 Hilfspakete mit Lebensmitteln und weitere 60.000 mit Hygieneartikeln verteilen. Diejenigen Menschen, die darauf Anspruch haben, bekommen die Hilfe automatisch, ohne sich registrieren zu müssen, erklärt die Sprecherin des Arbeitsministeriums Kristína Korenková: „Die Hilfspakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln sind sowohl für Einzelpersonen als auch für Familien mit Kindern, Rentner oder Invaliden bestimmt, denen bereits Grundsicherung ausgezahlt wird.“

Die Hilfspakete enthalten Grundnahrungsmittel wie etwa Mehl, Reis, Zucker oder Teigwaren, bei Hygieneartikeln sind es Wasch- und Reinigungsmittel, Shampoo, Seife und Zahncreme. Valéria Pokorná vom Rentnerverein in der Slowakei zufolge sei es sehr wohl erforderlich, diese Art von Hilfe zu leisten: „Wenn die Pakete wirklich gezielt bei den Bedürftigen ankommen, dann wäre das eine Hilfe. Man muss sich aber gleichzeitig dessen bewusstwerden, dass 100.000 Pakete eine kaum ausreichende Menge darstellen, wenn sie nicht nur an die Rentner, sondern etwa auch an alleinerziehende Eltern geliefert werden sollen.“

Laut Valéria Pokorná befänden sich beinahe 500.000 slowakischer Rentner unterhalb der Armutsgrenze. Sie müssen mit einer Rente von 424 Euro oder weniger auskommen.Auch andere Menschen seien jedoch von der Armut bedroht, sagt Ján Košč von der Bürgervereinigung „Pracujúca chudoba“ – „Arbeitende Arme“: „Gegenwärtig sind wir unter großen Inflationsdruck geraten und von der Armut ist auch die untere Mittelschicht und sogar die Mittelschicht betroffen.“

Die Hilfspakete werden auch seitens eines Teils der Opposition als eine notwendige Maßnahme wahrgenommen. Marián Viskupič von der SaS betont jedoch gleichzeitig, dass die Hilfspakete in der Zeit vor den vorgezogenen Wahlen sehr einfach im Rahmen einer Wahlkampagne instrumentalisiert werden könnten. Deswegen sollte laut ihm die Öffentlichkeit die Tatsache im Auge behalten, dass sie letztendlich aus öffentlichen Geldern finanziert werden.

Quelle: RTVS, Radoslav Šebo

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame