Im ersten Halbjahr 2023 wurden in der Slowakei insgesamt 490 Millionen Getränkebehälter in das Pfandsystem zurückgeführt. Seit der Einführung des Systems im Januar 2022 waren es etwa 1,3 Milliarden Flaschen und Dosen. Dies sagte Katarína Butkovská, die Staatssekretärin des Umweltministeriums, am Donnerstag (3.8.) auf einer Pressekonferenz.
Die Rückgabequote betrug ersten Halbjahr 2023 88 Prozent und lag somit nahe am Ziel von 90 Prozent, das bis 2025 erreicht werden soll. Butkovská sagte dazu: „Die höchste Rückgabequote gibt es im Bezirk Bratislava, gefolgt von den Bezirken Nitra und Košice. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bezirken sind aber nicht dramatisch, deshalb denke ich, das Ergebnis ist in der gesamten Slowakei positiv und vergleichbar.“
Der Direktor des Pfandsystems, Marián Áč, sagte, dass man künftig den Fokus auf die Logistik legen wolle. Ihm zufolge konnte die Sortierung der eingesammelten Behälter im ersten Halbjahr 2023 deutlich verbessert werden. Außerdem habe man sich auf Aufklärung und Werbung für das System konzentriert, wobei man vor allem die jüngere Generation ansprechen wollte.
Butkovská erinnerte daran, dass vor zwei Wochen im Tatra-Nationalpark der erste Sammelbehälter speziell für Pfandflaschen und -dosen aufgestellt wurde. Die Initiative werde nun auf weitere Nationalparks ausgeweitet. Áč fügte hinzu, dass es sich dabei um ein Pilotprojekt handelt, das sich in der Evaluationsphase befindet. Es seien aber weitere Entwicklungen in diesem Bereich geplant.
Im zweiten Halbjahr 2023 ist eine Ausweitung der Sammelstellen geplant. Außerdem will man die Pfandautomaten behindertengerechter gestalten und die Sortierung verbessern. Áč betonte, dass das Pfandsystem in der Slowakei inzwischen zu einem Vorbild geworden ist für andere Länder, die gegenwärtig die Einführung eines solchen Systems vorbereiten, wie etwa Tschechien, Ungarn, Österreich oder Rumänien. Dort soll es den kommenden zwei Jahren eingeführt werden.
In der Slowakei wurde das Pfandsystem für Getränkeflaschen und Dosen zum 1. Januar 2022 eingeführt. Dies folgte auf eine Gesetzesnovelle, die zum Ziel hat, bis zum Jahr 2025 90 Prozent der Einwegverpackungen für Getränke einzusammeln. Basierend auf Erfahrungen in anderen Ländern war klar, dass dieses Ziel nur mit einem Pfandsystem erreicht werden kann. Vor der Einführung des Pfandsystems lag die Quote lediglich bei etwa 60 Prozent.
Im November 2021 ergab eine Umfrage, dass rund 80 Prozent der Slowaken die Einführung des Pfandsystems begrüßten. In der Region ist die Slowakei das erste und bisher einzige Land, das ein solches System eingeführt hat.
Quelle: TASR