Radfahrer überprüften Einhaltung der Gesetzesnovelle

Radfahrer überprüften Einhaltung der Gesetzesnovelle

Vier Tage unterwegs und Hunderte Kilometer zurückgelegt – Radsportbegeisterte beschlossen, die Gültigkeit des unlängst novellierten Gesetzes zum Straßenverkehr unter realen Bedingungen zu testen. Sie haben geprüft, ob Autofahrer beim Überholen einen Abstand von anderthalb Metern einhalten und ob sie wissen, dass bei einer Gruppe von mindestens sechs Personen auch zwei Radfahrer nebeneinander fahren können. Das Peloton startete im östlichsten Dorf der Slowakei – Nová Sedlica, Ziel war die mährische Stadt Otrokovice. Die Route bestand aus vier Etappen. Die Teilnehmer fanden heraus, dass Autofahrer beim Überholen unterschiedlich reagieren, mancherorts wechselte sich Rücksichtnahme mit Hupen oder Spritzen von Wasser aus der Scheibenwaschanlage auf Radfahrer ab. Laut dem Vorsitzenden der OSA-Sportakademie Adrian Gazdík sei ein Jahr seit der Novellierung des Gesetzes eine zu kurze Zeit, um die Einstellung der Autofahrer deutlich zu ändern:„Es wird ein langfristiger Prozess sein. In entwickelten Ländern dauerte es Jahre, sogar Jahrzehnte. Wir hoffen, dass unser Projekt dabei helfen wird.

Auf der rund 600 Kilometer langen Strecke hat sich gezeigt, dass es Autofahrer nervt, zwei Radfahrer nebeneinander zu sehen. Auch hier gilt eine Gesetzesänderung. „Wenn es sechs oder mehr davon gibt, spricht man von einem Peloton, das in einer Doppelreihe fahren kann. Dies ist eine Besonderheit, die nicht allen Autofahrern bekannt ist. Die Missionsfahrt soll darüber aufklären“, erklärte der Bürgermeister der Gemeinde Košeca, Radomír Brtáň. Eine positive Auswirkung der Novellierung deuten auch die neuesten Polizeistatistiken an, sagt der Direktor der Verkehrsabteilung des Polizeipräsidiums Tomáš Vrábel: „In den ersten sieben Monaten ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern um 50 zurückgegangen.

Organisationen, die die Interessen der Radfahrer vertreten, weisen darauf hin, dass sie häufig nicht als vollwertige Straßenverkehrsteilnehmer angesehen werden. Andrea Štulajterová von der Rad-Initiative Banská Bystrica:„Ein Radfahrer gehört genauso auf die Straße wie ein Auto. Wir stoßen immer noch auf die Meinung, dass Radfahrer den Verkehr behindern und gefährden. Dabei haben sie das gleiche Recht wie die Autofahrer, die Straßen zu nutzen.

Radsportbegeisterte planen bereits eine ähnliche Veranstaltung für das nächste Jahr. Diesmal sollte sich um kürzere Etappen handeln, aber es soll mehr davon geben. Alle Interessierten können daran teilnehmen.

Quelle: RTVS

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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