Neue Verschwörungsmasche: Angst vor Insekten in Lebensmitteln

Neue Verschwörungsmasche: Angst vor Insekten in Lebensmitteln

Laut der Website der Polizei „Hoaxes und Täuschungen“ befürchten bis zu einem Drittel der Menschen in der Slowakei, dass Insekten heimlich zu ihrer Nahrung hinzugefügt werden könnten. Sie verweisen auf das Gesetz über neuartige Lebensmittel, in dem es tatsächlich auch um einige Insektenarten geht. Die Europäische Kommission (EK) zwinge Produzenten, Insekten zu Lebensmitteln hinzuzufügen, sagen die Verbreiter von Falschmeldungen, die der Polizei im sozialen Netzwerken aufgefallen sind. Solchen irreführenden Berichten zufolge sollen diese Lebensmittel unbeschriftet und ohne Hinweise auf Allergene sein.

Weltweit sind mehr als zweitausend Arten essbarer Insekten bekannt. Die EK hat ganze vier davon für den Einsatz zugelassen – und natürlich müssen diese auf der Verpackung gekennzeichnet sein. Laut Jana Venhartová, Direktorin der Lebensmittelkammer, verfügt die Europäische Union über die strengsten Standards im Bereich der Kennzeichnung von Lebensmittelzusammensetzungen weltweit: „Wenn ein Lebensmittelhersteller beschließt, ein Produkt mit einer bestimmten Zusammensetzung in seine Produktion aufzunehmen, muss es ordnungsgemäß gekennzeichnet sein. Wenn es ein Allergen enthält, muss gleichzeitig ein Hinweis auf eventuelle allergische Reaktionen beispielsweise auf Krustentiere angebracht sein, und dies muss auch auf dem Produkt hervorgehoben werden.“

Laut Venhartová stimme es auch nicht, dass die EU-Kommission den Zusatz essbarer Insekten zu Lebensmitteln verpflichtend vorschreiben würde. Ein weiterer Grund zur Sorge ist, dass den Falschmeldungen zufolge Insekten als Nahrungsmittel eine Gefahr für die Europäer darstellen würden. Tatsächlich gehe es offenbar eher nur darum, dass die Menschen in unseren Breiten noch nicht so daran gewöhnt sind. Der Ernährungsexperte Peter Minárik vom Biomedizinischen Zentrum der Slowakischen Akademie der Wissenschaften weist dabei sogar auf die Vorteile hin: „Insekten sind eine bemerkenswerte Proteinquelle. Diese Proteine ​​sind sehr wertvoll, sie enthalten alle Aminosäuren, aber nur eine sehr geringe Menge Saccharide und Zucker, was gut ist.“

Einige der Falschmeldungen warnen auch vor Parasiten oder Bakterien in Insekten. Auch dies ist mit Fakten zu widerlegen. Igor Lučanský, Mitbegründer der Firma FUTU – Foods for future weiß: „Die von der EU zugelassenen sind extra hierfür gezüchtet und werden in einer kontrollierten Umgebung gehalten, sie ernähren sich nur von Dingen, die Menschen essen können, Karotten oder Gemüse“.

Derzeit können auch nur französische Insektenfarmen essbare Insekten züchten und in Europa vermarkten.

Quelle: Správy RTVS
Kay Zeisberg; Foto: TASR

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