Das Observatorium Skalnaté Pleso in der Hohen Tatra feiert seinen 80. Geburtstag. Die Sternwarte wurde 1943 gegründet und auch für astrometrische Aufgaben der höheren Geodäsie genutzt. Das Gebäude beherbergt ebenfalls eine meteorologische Beobachtungsstation. Es liegt oberhalb der Ortschaft Tatranská Lomnica in 1786 Meter Höhe oberhalb des Gebirgssees Skalnaté Pleso (deutsch Steinbachsee) und ist von einem Skigebiet umgeben. Anlässlich des Jubiläums wies der Direktor des Astronomischen Instituts der Slowakischen Akademie der Wissenschaften Peter Gömöry darauf hin, dass es sich um eine äußerst wichtige Institution handelt, die qualitativ hochwertige Wissenschaft betreibt, Ergebnisse liefert und Forschung populär macht: „Die erste professionelle Beobachtung in der Slowakei fand am 19. September 1943 statt. Es ging um die Beobachtung der Sonne aus dem gerade fertiggestellten Gebäude des Observatoriums am Skalnaté Pleso.“
Wissenschaftler haben in der Hohen Tatra mehrere Erfolge erzielt. Der Leiter der Sternabteilung Theodor Pribulla erklärte, dass einer davon die Entdeckung eines Exoplaneten mit einem kleinen Teleskop sei. Der Leiter der Abteilung für interplanetare Materie, Marián Jakubík, fügte hinzu, dass ihr Ziel darin bestehe, potenziell gefährliche Objekte für die Erde zu untersuchen. „Bei Asteroiden geht es darum, sie rechtzeitig zu entdecken, ihre Flugbahn zu berechnen und zu spezifizieren und dann abzuschätzen, ob sie möglicherweise mit der Erde kollidieren oder nicht“, erklärte er. Peter Gömöry erwähnt weitere Erfolge: „Bedeutend war zum Beispiel die Herausgabe eines Atlasses des Sternhimmels. In den 1950er beteiligte sich das Observatorium wesentlich an der Entdeckung von neuen Kometen. Unser Observatorium war eines der ersten, das spektroskopische Beobachtungen gestartet hatte.“
Der Präsident der Slowakischen Akademie der Wissenschaften Pavol Šajgalík hob insbesondere die Sonnenforschung in der Tatra hervor und auch die Beteiligung des Astronomischen Instituts an dem Konsortium, das die Europäische Kommission davon überzeugen will, in ein großes Sonnenteleskop zu investieren. Laut dem Staatssekretär des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung Michal Fedák ist das Europäische Sonnenteleskop einer der immens wichtigen Schritte zur Wahrung der Sicherheit Europas und der Slowakei, insbesondere im Zusammenhang mit der aktuellen geopolitischen Situation - da alle auf der Welt verwendeten Technologien empfindlich auf elektromagnetische Pulse der Sonne reagieren.
Das wichtigste Instrument der Sternwarte am Skalnaté Pleso ist das größte Teleskop Mitteleuropas mit einem Hauptspiegeldurchmesser von 1,3 Metern. Zusammen mit einem weiteren kleineren Teleskop untersuchen sie interplanetare Materie wie Kometen und Asteroiden, Wandelsterne und seit neuestem auch Exoplaneten.
Quelle: TASR