Der Vorsitzende des Städte- und Gemeindeverbandes der Slowakei ZMOS Jozef Božik und der Kinderbeauftragte Jozef Mikloško unterzeichneten am Donnerstag (12.10.) eine Absichtserklärung. Gemeinsam wollen sie Fragen im Zusammenhang mit der gesetzlichen Regelung in den Bereichen Schulverweigerung und Hilfeleistung für Familien und Kinder in materieller Not lösen. Um das Problem der Schulverweigerung besser bekämpfen zu können, wollen die Partner die Kompetenzen der Gemeinden und Städte als Schulträger erweitern. Zurzeit können die Kommunen in Fällen des Schulschwänzens Sanktionen verhängen. Um wirksamer gegen dieses Phänomens vorgehen zu können, sollten sie aber auch die Möglichkeit haben zu beurteilen, warum die Kinder den Schulbesuch verweigern. Wie Božik erklärte, lag die Grenze der unentschuldigten Fehlstunden, bei denen der Staat eingreifen konnte, in der Vergangenheit nicht bei 15 Stunden wie heute, sondern bei 100 Stunden. Er betonte, dass das unentschuldigte Fehlen beim Unterricht oft in Familien mit Kindern vorkommt, die sozial am stärksten gefährdet sind und in Armut leben.
"Die 15 Stunden unentschuldigter Abwesenheit in der Schule sind eine relativ niedrige Grenze. Darüber hinaus ist die Selbstverwaltung verpflichtet, beim Überschreiten dieser Grenze sofort ein Bußgeld zu verhängen. Dieses Bußgeld löst aber das Problem nicht, weil diese Familien bei ihrem niedrigen Einkommen oft schon Probleme haben, die normalen Situationen in der Familie zu finanzieren“, betonte der ZMOS-Vorsitzende und sagte, dass er dieses Problem mit der neuen Führung des Bildungsministeriums klären wolle.Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit wird die Hilfe für in Armut lebende Familien und Kinder in Not sein. Der Städte- und Gemeindeverband plant dabei eine Kooperation mit dem Büro des Kinderbeauftragten sowie mit wohltätigen und kirchlichen Organisationen, um Familien in Krisenzeiten mit dem Nötigsten zu versorgen und sie zu unterstützen.
Quelle: TASR