Obst, Gemüse, Brot, Milchprodukte oder Fleisch. Auch diese Lebensmittel landen in der Slowakei sowie auch in ganz Europa oft im Mülleimer. Auf das Problem der Lebensmittelverschwendung soll auch der Welternährungstag hinweisen, der jedes Jahr am 16. Oktober begangen wird.
Für den Einkauf von Nahrungsmitteln wendet ein normaler europäischer Haushalt etwa 14 Prozent all seiner Ausgaben auf. In der Slowakei sind es sogar 20 Prozent. Dabei kann sich nicht jeder für dieses Geld ein ordentliches Mittagessen leisten: „Ein fleischhaltiges Mittagessen oder eine vegetarische Alternative dazu können sich in der Slowakei ganze 16 Prozent der Haushalte nicht leisten“, erklärt die Analytikerin von Wood&Company Eva Sadovská. Obgleich die Lebensmittelpreise in der letzten Zeit ein Rekordwachstum verzeichnen, sind sie in der Slowakei immer noch die elftniedrigsten in der gesamten EU. Trotz der steigenden Preise gibt es noch viele Menschen, die Lebensmittel verschwenden. Im Durchschnitt kommen auf jeden Einwohner der Slowakei jährlich 83 Kilogramm verschwendete Lebensmittel. Sogar im Hausmüll könne man sie finden, von Speiseresten bis hin zu original verpackten Lebensmitteln: „Jährlich wirft ein Slowake durch diese Verschwendung 100 bis 150 Euro in den Mülleimer“,
sagt Sadovská. Die Verbraucher werden oftmals von verschiedenen Angeboten gelockt und kaufen dann mehr, als sie real verbrauchen können, erklärt der Lebensmittelexperte der Slowakischen Universität für Landwirtschaft Jozef Čapla. Wie er sagte, sei die Aufklärung auf diesem Gebiet immer noch sehr gering. Gerade der Erziehung der Verbraucher von morgen widmet sich daher aktuell ein Projekt an den Schulen. Im Rahmen der Kampagne „Sprechen wir über Essen“ erfahren beispielsweise Schüler in Bratislava mehr über Lebensmittelqualität, aber auch über gesunde Ernährung ohne Verschwendung. Der beauftragte Landwirtschaftsminister Jozef Bíreš erklärte in diesem Zusammenhang: „Es ist wichtig, dass die Kinder von ihren Eltern erfahren, wie sie einkaufen, welche Lebensmittel sie auswählen und ob sie auf gesunde Nahrungsmittel achten.“
Es brauche eine neue Generation, die gebildet ist und weiß, dass Essen keine Selbstverständlichkeit ist. Im Rahmen des Projekts werden die Schüler noch bis Ende dieser Woche über Lebensmittel debattieren.
Quelle: RTVS