Die Wissensolympiaden an slowakischen Schulen sind laut ihren Organisatoren gefährdet. In den letzten mehr als 20 Jahren bleibt ihre finanzielle Unterstützung seitens des Staates unverändert, ohne die steigenden Kosten zu berücksichtigen. Die Organisatoren schickten daher nun einen offenen Brief an den Bildungsminister, um das Problem anzusprechen.
In der Slowakei gibt es eine bereits 70-jährige Tradition von Mathematik-Olympiaden. Ähnliche Wettbewerbe werden auch in anderen Fächern veranstaltet, sei es die Physik, Chemie oder Geografie. Das Bildungsministerium unterstützt sie, aber ihre Organisatoren haben mit einem Geldmangel in Höhe von mindestens 30.000 Euro zu kämpfen. Dies sagt auch der Vorsitzende des Wettbewerbs für junge Physiker Martin Plesch: „An diesen Wettbewerben nehmen jährlich mehr als 100.000 Schüler teil, was eine enorme Anzahl ist. Die finanzielle Unterstützung beträgt dabei nur etwa zwei bis drei Euro pro Schüler. Wir haben festgestellt, dass wir so nicht weitermachen können.“
Laut Plesch hatten sich die Organisatoren mit diesem Problem mehrmals an die früheren Bildungsminister gewendet, jedoch ohne eine nachhaltige Lösung zu finden. Die Wissensolympiaden sind dabei ein fester Bestandteil des slowakischen Bildungssystems. Schüler und Studenten haben die Möglichkeit, durch ihre Teilnahme an diesen Wettbewerben wertvolle Punkte zu erlangen, die bei Aufnahmeprüfungen und Zulassungsverfahren an Gymnasien, Mittelschulen, Hochschulen und Universitäten von großer Bedeutung sind. Der Dekan der Fakultät für Mathematik an der Comenius-Universität in Bratislava Daniel Ševčovič: „Jedes Jahr senden wir Briefe an erfolgreiche Olympiade-Teilnehmer und teilen ihnen mit, dass sie ohne Aufnahmeprüfungen angenommen werden. Solche Studenten gehören zu den talentiertesten und sind daher sehr wichtig für uns.“
Bildungsminister Tomáš Drucker (Hlas-SD) sicherte den Organisatoren der Olympiaden ein Treffen zu. Er sei sich der Bedeutung dieser Wettbewerbe bewusst und wolle dafür im Staatsbudget entsprechende Finanzmittel bereitstellen.
Quelle: RTVS, Karolína Janičíková