Die ersten Schritte des neuen Umweltministers Tomáš Taraba (nominiert von der SNS) in seinem Amt stoßen auf harte Kritik seitens der Umweltschützer. Geht es nach ihnen, so wecke sein Handeln den Verdacht, dass es nicht im Interesse des Umweltschutzes, sondern eher im Interesse der wirtschaftlichen Nutzung der Landschaft erfolge. Dies betreffe unter anderem die unbegründeten personellen Veränderungen in der Leitung der Nationalparks. Vor allem kritisieren die Umweltschützer aber die Einstellung der Verfahren, die sich auf die Umweltverträglichkeitsprüfung beziehen. Dadurch wäre die Genehmigung zahlreicher strategischer Projekte gefährdet, denn ohne Umweltverträglichkeitsprüfung dürfen sie nicht realisiert werden.
Die Umweltschützer kritisieren ebenso das Vorhaben des Umweltressorts, eine Freigabe zum Abschuss von 60 freilebenden Wölfen zu erteilen. Umweltminister Taraba zufolge herrsche beim Wolf eine Überbevölkerung, welche zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führe. Ökologen sehen das anders und betonen, dass die Wolfspopulation aufgrund anhaltender illegaler Jagd noch nicht ihr volles Potenzial erreicht habe. Die Schäden, die durch Wölfe verursacht werden, sollen nur einen geringen Teil der Gesamtschäden ausmachen, die durch eine hohe Anzahl von Großwild und Wildschweinen entstehen. Die Freigabe für einen landesweiten, großflächigen Abschuss sei laut ihnen ein inakzeptables Zugeständnis von Taraba an das Landwirtschaftsministerium und dessen Organisationen. Der Zoologe des Naturschutzgebiets Poľana, Vladimír Hrúz: „Ich kann mir vorstellen, dass in manchen Regionen, wo es regelmäßig Probleme mit Wölfen gibt, selektiv und gezielt eingegriffen wird. Dies sollte jedoch unter äußerst strengen und regulierten Bedingungen erfolgen.“
Diese Ansicht teilt auch der Staatliche Naturschutz. Seine Experten sind überzeugt, dass ein flächendeckender Abschuss wenig dazu beitragen würde, die durch Wölfe verursachten Schäden zu mindern.
Quellen: RTVS, Lukáš Urbašík