Das Zusammentreffen eines außerordentlich hohen Krankenstandes bei den Arbeitnehmern infolge der Grippeepidemie und von Frühverrentnungen beeinflusst im November wesentlich die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte in den Bäckereien der gesamten Slowakei. Sollte es in diesem Jahr zu einer besonders schweren Grippewelle kommen, könnte dies in der Vorweihnachts- und Neujahrszeit die Produktion und das Angebot an hergestellten Backwaren beträchtlich einschränken. Darüber informierte der Vorsitzende des Slowakischen Verbands der Bäcker, Konditoren und Teigwarenhersteller (SZPCC) Milan Lapšanský:„Wenn sich die Grippesaison noch weiter verschlechtert, werden einige Bäckereien nicht in der Lage sein, die geplante Produktion zu gewährleisten, und müssen die Anzahl der Schichten reduzieren. Insbesondere die vorweihnachtliche Nachfrage, die zu den stärksten Zeiten des Jahres gehört, wird dann eventuell nicht mehr durch Warenlieferungen gedeckt werden können. Im Falle einer grundlegenden Gefährdung des Betriebs der Bäckereien werden nur noch die Grundprodukte, insbesondere Brot, hergestellt. Unser Sektor zählt nämlich zur kritischen Infrastruktur des Staates.“
In den slowakischen Bäckereien arbeiten seinen Angaben zufolge über 12.200 Mitarbeiter, was die höchste Zahl unter allen Sektoren der heimischen Lebensmittelindustrie darstellt. Der Ausschluss von der Pandemiehilfe in den Jahren 2020 und 2021 hatte die Bäcker wirtschaftlich stark getroffen und nur ein geringer Teil von ihnen war in der Lage, sich für Investitionsprojekte des slowakischen Landwirtschaftsministeriums Ende 2021 für eine vermehrte Automatisierung der Produktion zu bewerben. Damit dreht sich der Sektor im Kreis und die Investitionsschulden können aufgrund unsystematischer Maßnahmen der vorherigen Staatsführung nicht eliminiert werden. Infolgedessen bleibt die Arbeitskraft bei der Herstellung von Brot, Gebäck und Kuchen auch weiterhin ein entscheidender Bestandteil der Produktion wie auch der Kosten. Da zum Jahresende viele der Beschäftigten vorzeitig in Rente gehen wollen und gleichzeitig der Krankenstand durch die Grippe erhöht ist, fehlt in einigen größeren und mittleren Bäckereien ein Drittel der Arbeitskräfte.
Quelle: TASR