Die Hilfe für Haushalte im Zusammenhang mit den höheren Gaspreisen im nächsten Jahr wird flächendeckend erfolgen. Dies wurde von Wirtschaftsministerin Denisa Saková (Hlas-SD) bestätigt. Nach Ansicht von Energieexperten wären gezielte Hilfen gerechter und effizienter für den Staatshaushalt. Aufgrund einer Entscheidung der Regulierungsbehörde droht Haushalten, die Gas vom größten slowakischen Energieversorger SPP beziehen, im nächsten Jahr eine Preiserhöhung von rund 94 Prozent. „Im nächsten Jahr wird es definitiv keine Erhöhung der Gaspreise geben“, behauptet Saková. Das Wirtschaftsministerium beabsichtigt, die Preise auf dem diesjährigen Niveau zu halten, damit die Haushalte nichts extra zahlen müssen. Die Entscheidung des Regulierungsamtes über die neuen Preise wird der Staat auch dieses Mal mit der Krisenregulierung annullieren.
„Eine gezielte Hilfe ist viel besser, als eine pauschale für alle“, sagte Jozef Badida, Analyst beim Portal energiaprevas.sk. „Wenn jemand mehr verbraucht und überhaupt nicht spart, wird er sogar für die Energieverschwendung belohnt. Er erhält dann mehr Hilfe als jemand, der spart und weniger Energie verbraucht“, fügte Badida hinzu. Ein anderer Energieanalyst meint, dass der Staat gar nicht in der Lage wäre, den Haushalten gezielte Hilfe zu leisten. Die Grundvoraussetzung dafür sei die Definition von Energiearmut, und in der Slowakei gibt es noch immer keine solche Definition.
„Obwohl das Thema Energiearmut und der Bedarf eines gezielten Hilfsmechanismus schon seit langem diskutiert werden, sind die nötigen Instrumente für eine solche Hilfe noch nicht vorbereitet“, sagt der Analyst des Portals energie-portal.sk Radovan Potočár. „Das gleiche Problem hatten wir hier vor einem Jahr, als die Regierung sagte, wir hätten keine Daten. Zwölf Monate sind vergangen, man muss die Verwaltung fragen, was sie zwölf Monate lang getan hat, was sie sich überlegt hat und welche Ergebnisse es gibt“, sagte Badida.
Laut Potočár hat der Staat in diesem Jahr bisher mehr als 800 Millionen Euro Entschädigungen an Lieferanten ausgezahlt. Es wird jedoch erwartet, dass der Betrag aufgrund des höheren Gasverbrauchs in diesem Winter die Grenze von einer Milliarde überschreiten wird. Das Finanzministerium hat die Energiebeihilfekosten für 2024 noch nicht berechnet, da die Regulierungsbehörde noch keine Preisentscheidung für alle Anbieter erlassen hat.
„Es hängt davon ab, wie die Entscheidung der Regulierungsbehörde ÚRSO aussehen wird. Davon wird abhängen, wie viel Geld wir benötigen, um den Haushalten bei den Gaskosten zu helfen“, erklärte Finanzminister Ladislav Kamenický (Smer-SD). Die Regierung wird nächste Woche die Einzelheiten der flächendeckenden Hilfe für Haushalte bekannt geben.
Quelle: TASR