„Der Fahrer stand unter Alkoholeinfluss, der Atemalkoholtest ergab ein positives Ergebnis“, so enden häufig Verkehrsunfallmeldungen der slowakischen Polizei. Hierzulande werden immer mehr Autofahrer angehalten, die kein Problem damit haben, sich betrunken ans Steuer zu setzen. Die Folge davon sind immer mehr tragische Unfälle. Die Sprecherin des Polizeipräsidiums, Denisa Bárdyová:
„Im vergangenen Jahr fuhren mehr als 10.000 Autofahrer unter Alkoholeinfluss, fast die Hälfte von ihnen hatte einen Blutalkoholwert von mehr als einem Promille.Fahrer unter Alkoholeinfluss verursachten im vergangenen Jahr zwölf Prozent der Verkehrsunfälle.“
Deshalb hat der slowakische Autofahrerklub Žltý anjel (Gelber Engel) mit Unterstützung der Fernfahrer-Union UNAS eine Petition zur Änderung der Gesetze zum Fahren unter Alkoholeinfluss gestartet. Sie fordern härtere Strafen.
„Richter verhängen alternative Strafen. Das bedeutet, dass alkoholisierten Lenkern der Führerschein für ein Jahr entzogen wird und sie mit einer dreijährigen Bewährungsfrist belegt werden. Das ist aber kein pädagogisches Mittel, weil wir wissen, dass sich einige sowieso wieder ans Steuer setzen werden.“
So der Präsident von Žltý anjel und Autor der Petition, Marián Ürge. Er hat auch bereits konkrete Vorstellungen, wie das Gesetz verschärft werden könnte. Etwa, bei Alkohol am Steuer von über einem Promille den Führerschein für mindestens zehn Jahre zu entziehen und ein hohes Bußgeld von mindestens fünf- bis zehntausend Euro zu verhängen. Sollte die Petition erfolgreich verlaufen, werden diese Vorschläge an das Innenministerium weitergeleitet. Innenminister Matúš Šutaj Eštok (Smer-SD) sagte bereits, dass er die Initiative begrüße, vor allem auch im Zusammenhang mit dem tragischen Unfall letztes Jahr in Bratislava. Dabei hatte ein alkoholisierter Lenker fünf Menschen an einer Autobushaltestelle getötet.
Quelle: RTVS