Der Anstieg der Kinderarmut ist in der Slowakei eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. In diesem Sinne fand an der Universität Prešov (PU) eine Fachkonferenz unter Schirmherrschaft des Amtes des Kommissars für Kinder (ÚKPD) statt. Die Konferenzteilnehmer analysierten die aktuelle Situation bezüglich der Kinderarmut in der Slowakei und suchten nach Lösungen. Der Beraterin des Kinderkommissars Svetlana Pavlovičová zufolge sei es gelungen, zum 1. Jahrgang dieser einzigartigen Veranstaltung 16 bedeutende Experten aus diesem Bereich zu versammeln.
Der Kommissar für Kinder Jozef Mikloško machte darauf aufmerksam, dass Armut die Familien zersetze und infolgedessen die Entwicklung der Kinder beeinflusse. Dies führe zu einer gesellschaftlichen Ausgliederung der Kinder, von denen viele schikaniert werden. Das bilde wiederum eine Grundlage für die Entstehung sozialer und psychischer Probleme bei diesen Kindern.
Das Ziel seines Amtes sei es, eine breite fachliche Diskussion hervorzurufen, um konkrete Vorschläge zu Systemlösungen für die Kinderarmut seitens des Staates zu finden, sagte der Kinderbeauftragte Mikloško. Wie er feststellte, hänge die Kinderarmut mit vielen negativen Erscheinungen wie gesundheitlichen Problemen körperlicher und geistiger Art oder Aggressionen zusammen. Der Kommissar für Kinder sei guter Hoffnung, dass aus den fachlichen Diskussionen solche Expertenempfehlungen hervorgehen, die in der öffentlichen Politik und der Praxis Unterstützung bekommen.
Der Konferenz wohnten mehr als 140 Teilnehmer bei, weitere 100 verfolgten sie Online. Es waren zumeist Vertreter von Kinderheimen, der Kommunen, spezieller Institutionen, NGOs, aber auch Anbieter und Empfänger sozialer Dienstleistungen. Eine große Teilnahme bedeute, dass Kinderarmut ein gesamtgesellschaftliches Thema sei, besonders nach den schwierigen Jahren der Corona-Pandemie und der darauffolgenden Inflationskrise, betonte Svetlana Pavlovičová. Ihr zufolge seien in der Slowakei rund 880.000 Einwohner, vor allem alleinerziehende Eltern und Familien mit mehreren Kindern, durch Armut bedroht. Die Konferenzteilnehmer diskutierten auch zu weiteren Themen, wie der Energiearmut, Streetwork, psychologischer Betreuung der durch den Verlust von Wohnraum bedrohten Familien, Aktivitäten der Slowakischen Katholischen Caritas und der Lebensmittelbank der Slowakei.
Quelle: TASR