Einführung des europäischen Mautsystems weiter verschoben

Einführung des europäischen Mautsystems weiter verschoben

Ab dem 1. Januar 2024 sollten die Transportunternehmen die Möglichkeit haben, sich auch in der Slowakei dem europäischen Mautsystem anzuschließen. Die Nationale Autobahngesellschaft (NDS) verschob allerdings die Einführung des Systems, ohne einen konkreten Termin für dessen Betriebsstart zu nennen.

Das EETS-System soll das slowakische Mautsystem mit anderen Ländern der Europäischen Union verbinden. Es wurde entwickelt, um die grenzüberschreitende Mobilität zu erleichtern und den Verwaltungsaufwand für Verkehrsteilnehmer zu reduzieren. Mit dem neuen System wird eine einzige Mauteinheit in mehreren EU-Staaten nutzbar sein. Somit hätten die Transportunternehmen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie die Maut an den bisherigen Mautbetreiber SkyToll oder einen anderen Anbieter im Rahmen des Europäischen Mautsystems bezahlen wollen. Die Einführung der Neuerung wurde laut dem Sprecher der Nationalen Autobahngesellschaft Tomáš Ferenčák jedoch durch ihre Testphase verzögert: „Es hat für die Nationale Autobahngesellschaft absolute Priorität, dass die Einführung der Dienstleistung reibungslos und wie geplant erfolgt."

Ursprünglich war geplant, das neue Mautsystem für LKWs über 3,5 Tonnen zu Beginn des Jahres 2023 schrittweise zu testen und einzuführen, um einen reibungslosen Übergang zur staatlich gesteuerten Mauterhebung zu ermöglichen. Die Übergangsregierung Ódor sowie die Nationale Autobahngesellschaft verschoben jedoch schrittweise den Termin bis zum Jahresende und wie es scheint, ist das System noch immer nicht betriebsbereit. Sobald es einsatzbereit sein sollte, wird EETS in der Slowakei von vier Unternehmen betrieben werden: der italienischen Telepass, der deutschen Toll4Europe sowie Eurowag und ITIS aus Tschechien. Laut der Autobahngesellschaft laufe die Zusammenarbeit mit den internationalen Dienstleistern auf Hochtouren, wobei noch technische Abläufe direkt vor Ort überprüft werden. Nach der Einführung des Systems werden die LKW-Fahrer nur eine Rechnung für die Maut aus verschiedenen Ländern erhalten und nur eine Mauteinheit im Fahrzeug haben müssen, um durch Europa und auch in der Slowakei fahren zu können, erklärt der Präsident des Verbands der Straßentransportunternehmer ČESMAD Pavol Piešťanský. Außerdem wäre das EETS auch für den Staat vorteilhafter. Derzeit fließen etwa 40 Prozent der Mautgebühren in die Betriebskosten des einzigen Betreibers SkyToll. Mit dem Wechsel zur staatlich gesteuerten Mauterhebung dürften diese Ausgaben abnehmen. Die europäische Maut wird den Transportunternehmen auch andere Vorteile bringen, wie zum Beispiel Rabatte beim Tanken, bei der Durchfahrt von Tunneln oder bei Überfahrten mit der Fähre. Das Autobahngebührensystem wird erst nach einer Einigung mit den Betreibern eingeführt. Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht bekannt, soll jedoch voraussichtlich im ersten Quartal 2024 liegen.

Quelle: RTVS, Radoslav Šebo

Juraj Pavlovič, Foto: Flickr/LID

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