Umweltminister Tomáš Taraba (aufgestellt von SNS) wünscht sich einen profitablen Nationalpark. So kündigte er die Einführung von Konzessionen für Tourismusunternehmer in der Hohen Tatra an. Diese sollen sich gleichzeitig mit zwei bis drei Prozent ihres Umsatzes an der Tätigkeit des Tatra-Nationalparks (TANAP) beteiligen.
Der Ressortchef erklärte: „Es ist für mich unvorstellbar, dass ein Nationalpark wie dieser oder der Nationalpark Niedere Tatra darbt und im Grunde keine soliden Einnahmen hat. Es gibt keinen Grund dafür, dass zum Beispiel die größten Akteure, die hier im Tourismus tätig sind, nicht einen gewissen Prozentsatz ihres Erlöses für die Tätigkeit eines Nationalparks abführen."
Der Minister lehnt ab, in den Nationalparks Eintrittsgelder zu erheben und verspricht eine offene Diskussion bei der geplanten Zonierung von Nationalparks. Er wolle einen offenen und transparenten Dialog mit allen führen, die dazu etwas zu sagen haben. Wie er ankündigte, werden einige Schutzzonen überprüft. Zum Beispiel die bebauten Teile der Gemeinden sollten in eine niedrigere Schutzzone eingeteilt werden. Man müsse genau definieren, wo die höchste Schutzzone Sinn macht. Staatssekretär Filip Kuffa versicherte: „Was in der fünften Schutzzone liegt und was die Naturschutzgebiete sind, die es so schon seit Jahren gibt, sogar bevor der Nationalpark gegründet wurde, wird niemand abschaffen."
Der frühere Staatssekretär am Umweltministerium Michal Kiča (Demokrati) sieht hinter den Vorhaben des Ressorts eine verdeckte Privatisierung der Natur in den Nationalparks. Die geplanten Änderungen würden laut ihm einen enormen Anstieg des Tourismus und des Holzeinschlags ermöglichen. Er erklärte: „Die Vorschläge des Ministers Taraba stellen einen tödlichen Cocktail für den Naturschutz in den Nationalparks dar. Die Nationalparks werden vor einem Dilemma stehen: Das Wertvollste, was wir auf dem Gebiet der Nationalparks haben, nämlich die Natur, zu schützen oder eine neue Skipiste zuzulassen beziehungsweise das angrenzende Gemeindegebiet abzuholzen?"
Die Ressortleitung rechnet damit, den neuen Zonierungsentwurf bis Ende 2025 auszuarbeiten.
Quelle: RTVS