Die Slowakei hat seit 1990 eine der größten Reduktionen von Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union erreicht, und zwar um 45 Prozent. Der erfolgreichste Bereich bei der Dekarbonisierung war der Energiesektor. Erneuerbare Energiequellen sind ein mögliches Instrument zur weiteren Reduzierung der Emissionen. Darüber wurde am Dienstag (30.1.) bei einem vom Slowakischen Gas- und Ölverband (SPNZ) organisierten Workshop gesprochen.
Wie das Mitglied des Verbandspräsidiums Martin Hollý mitteilte, erzeugt die Slowakei Emissionen im Umfang von etwa 38 bis 40 Millionen Tonnen. Diese würden angesichts der Wirtschaftsstruktur hauptsächlich von der Industrie verursacht, ein kleinerer Teil entsteht beim Heizen in den Haushalten. Nach dem Ersatz von Kohle bei der Strom- und Wärmeerzeugung werde der slowakische Energiesektor der sechst sauberste in der EU sein, sagte Hollý. „Wir sind ein Land, das die Emissionen (innerhalb der EU, Anmerkung TASR) am meisten reduziert hat. Das liegt daran, dass wir seit 1990 die Wirtschaftsstruktur verändertund den Kohlenstoff-Fußabdruck der Stromerzeugung beträchtlich reduziert haben. Im Heizungsbereich haben wir Kohle und feste Brennstoffe durch Erdgas ersetzt, gerade weil die Gasinfrastruktur nach 1990 erheblich ausgebaut wurde."
Laut Hollý sollte sich der Staat nicht nur auf die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energiequellen, sondern auch auf die Reduzierung der Emissionen konzentrieren. Wie er sagte, haben die Menschen die Möglichkeit, eine Wärmepumpe aus eigenen Mitteln zu kaufen, aber der Staat lenkt mit seiner Subventionspolitik die Hauptziele. Deshalb ist er der Meinung, dass moderne Gastechnologien ein gutes und kostengünstiges Instrument zur Emissionsminderung sein können.
Die Förderung des Austauschs älterer Gaskessel gegen moderne Brennwertkessel sei die einzige schnell umzusetzende Lösung für die hohen Energiepreise, mit Energiekosten- und Emissionseinsparungen von 23 Prozent pro Haushalt. Nach Angaben des Slowakischen Gas- und Ölverbands gibt es hierzulande rund 400.000 ältere Gaskessel. Wollte der Staat Wärmepumpen fördern, müsste er dies mit massiven Subventionen für die Wärmedämmung kombinieren. Das würde jedoch angesichts der Zahl der Einfamilienhäuser ohne Außenwandsanierung die Möglichkeiten aller verfügbaren öffentlichen, nationalen oder europäischen, Haushalte übersteigen.
Quelle: TASR